Die Nacht, in der die Engel fielen

Presseinformation Nr. 134 vom 9. November 2011

Aktionsnacht der Ausstellung „Fernbeziehung“ zum 100. Jahrestag des historischen Konstanzer Erdbebens

Eines der stärksten Erdbeben Deutschlands ließ vor genau 100 Jahren, in der Nacht vom 16. November 1911, in Konstanz die Erde zittern. Die starken Erschütterungen kosteten nicht nur das Konstanzer Münster seine ursprüngliche Münsterspitze, sondern warfen auch die Statuen vom Dach des ehemaligen Konstanzer Reichspostgebäudes – dem damaligen institutionellen Mittelpunkt der Konstanzer Telefoninfrastruktur, heute die Hauptstelle der Sparkasse Bodensee. Die Universität Konstanz und die Sparkasse Bodensee erinnern nun zum 100. Jahrestag mit einer Aktionsnacht im Rahmen der Telefonausstellung „Fernbeziehung“ an das außergewöhnliche Beben und seine Folgen für die Stadt Konstanz und ihre Telekommunikationsinfrastruktur. Die Veranstaltung „Die Nacht, in der die Engel fielen. Ein  Konstanzer Erdbeben“ bündelt dabei eine audiovisuelle Rekonstruktion des Erdbebens mit einem wissenschaftlichen Vortragsprogramm zu den Themenkreisen Erdbeben und Konstanzer Telefoniegeschichte; ergänzt wird das Programm durch Vorträge, Theater und Führungen durch die Telefonausstellung. Die Aktionsnacht findet am Mittwoch, 16. November 2011, von 18 bis 22 Uhr im Hauptgebäude der Sparkasse Bodensee (Marktstätte 1) statt; der Eintritt ist frei.

Die Aktionsnacht bietet ihren Besuchern ein facettenreiches Vortragsprogramm aus lokal- und medienhistorischen sowie wissenschaftlichen Beiträgen. Anlässlich der virtuellen Rekonstruktion des erdbebengeschädigten Reichspostgebäudes wird der Konstanzer Medieninformatiker Prof. Dr. Oliver Deussen um 18.30 Uhr auf das Themenfeld der virtuellen Architektur eingehen. Mit seinem Vortrag „Erdbeben im Kino – (k)eine sichere Sache“ widmet sich der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Joachim Paech um 19.30 Uhr den Erschütterungen in der Filmlandschaft. Hans-Dieter Schmidt, ehemaliger stellvertretender Leiter der Telekom-Niederlassung Konstanz, ergründet um 20.30 Uhr mit seinem Vortrag „125 Jahre Telefon in Konstanz“ die eng verbundene Historie der Telekommunikation und der Reichspost in Konstanz. Dr. Albert Kümmel-Schnur, Projektleiter der Ausstellung, geht abschließend um 21.30 Uhr in seinem titelgebenden Vortrag auf den „Sturz der Engel“ am 16. November 1911 und auf die Verbindungen zwischen dem historischen Konstanzer Reichspostgebäude, der Geschichte des Telefonierens und der aktuellen Ausstellung ein. Doch auch Stimmen aus der Vergangenheit werden sich in die Aktionsnacht einmischen: Reale und fiktive Protagonisten der Erdbebennacht werden zwischen den Führungen durch die Ausstellung ihren theatralen Auftritt haben.

Die Telefonausstellung „Fernbeziehung“ widmet sich in ihrem aktuell dritten Teil „Gespenst“ den geisterhaften Aspekten jenes „Mediums der körperlosen Stimmen“. Die Ausstellung geht dabei auch auf die Konstanzer Lokalgeschichte der Telefonie ein, insbesondere auf das ehemalige Konstanzer Reichspostgebäude, das zugleich der Schauplatz der Ausstellung ist. „Fernbeziehung“ wird präsentiert von der Sparkasse Bodensee und der Universität Konstanz.