Deutschlandweit eine der führenden Hochschulen in der Gleichstellung

Presseinformation Nr. 107 vom 28. Juni 2012

Universität Konstanz stellt ihren Jahresbericht zur Gleichstellung vor

Am Mittwoch, 20. Juni 2012, hat der Senat der Universität Konstanz den Jahresbericht zur Gleichstellung verabschiedet. Der Bericht, der Daten und Erhebungen zu den Studienjahren 2009/2010 und 2010/2011 umfasst, bestätigt erneut die Positionierung der Universität Konstanz als deutschlandweit führende Hochschule im Bereich Gleichstellung. Gleichzeitig werden aber auch Entwicklungen skizziert, die für die weitere Ausrichtung der Gleichstellungspolitik berücksichtigt werden sollen.

Der Anteil von Frauen im Postdoc-Bereich konnte beispielsweise auf hohem Niveau gehalten werden: der Anteil der Postdoktorandinnen in einem frühen Karrierestadium pendelt sich auf 40 Prozent ein, während bei den Postdoktorandinnen in einem späteren Karrierestadium, das heißt beispielsweise Nachwuchs- und Arbeitsgruppenleiterinnen oder Habilitierte, ein starker Anstieg von 22 Prozent (2008) auf 40 Prozent (2011) verzeichnet wird. Außerdem konnte ebenfalls ein Anstieg des Frauenanteils bei Promotionen von 36 Prozent auf 41 Prozent gemessen werden. Darüber hinaus zeigte sich auch, dass die aktive Rekrutierung von Professorinnen große Wirkung zeigt: 67 Prozent der neu eingestellten Professorinnen seit 2008 wurden aktiv angeworben.

„Die aktive Rekrutierung von Professorinnen ist ein wirksames Instrument, wird aber noch nicht durchgängig und konsequent genug eingesetzt. Nur durch eine frühzeitige, aktive und ernsthafte Suche nach geeigneten Bewerberinnen sowie durch ein intensives Werben und Bemühen um die exzellenten Wissenschaftlerinnen kann der Anteil von Frauen in den Verfahren und bei der Berufung mittelfristig erhöht werden“, betonte Marion Woelki, Leiterin des Referats für Gleichstellung und Familienförderung, und erklärte, dass die Universität Konstanz im Bereich Gleichstellung zwar weiterhin deutschlandweit eine Spitzenposition einnehme, der Standard jedoch bei allen Universitäten ansteige. Marion Woelki fügte bilanzierend hinzu: „Wie der Jahresbericht zeigt, gibt es weiterhin Bereiche in denen wir uns stärker und gezielter für Gleichstellung und eine Erhöhung des Frauenanteils engagieren müssen.“

Primäres Ziel der Gleichstellungsarbeit der Universität Konstanz ist weiterhin die Erhöhung des Frauenanteils auf allen Qualifikationsstufen und eine Verhinderung des Ausstiegs exzellenter Forscherinnen aus der Wissenschaft. Als Zielvorgabe gilt dabei, eine Erhöhung des Frauenanteils bis 2013 auf 50 Prozent bei Promotionen, auf 40 Prozent bei Habilitationen, Juniorprofessuren und Nachwuchsgruppenleitungen und auf 30 Prozent bei Professuren.

Der Jahresbericht bilanziert ebenfalls die wichtigsten Gleichstellungsaktivitäten auf struktureller und personeller Ebene. Dazu gehörte in den Berichtsjahren beispielsweise die Benennung der Prorektorin für Gleichstellung, die Initiierung und Entwicklung eines universitätsweiten Gender Kodex, die Einrichtung einer Professur für Gender Studies sowie die Koordination der Bau-, Betriebs- und  Raumplanung des Kinderhauses bis zur Eröffnung einschließlich der Entwicklung eines pädagogischen Konzepts. Weiterhin bleibt die wertschätzende Gestaltung der Berufungsverfahren sowie die verstärkte Gewinnung von Professorinnen ein Handlungsfeld. Als neue Herausforderung für die Universität  Konstanz kommt der Aufbau eines Diversity Management hinzu. Dafür sollen Strukturen geschaffen werden, die der Vielfalt der Bedürfnisse nach Diversity-Kriterien wie Alter, Behinderung, kulturelle und religiöse Hintergründe gerecht werden können.