Auszeichnung für eine Pionierin
Presseinformation Nr. 48 vom 9. Mai 2014
Aleida Assmann erhält Heineken-Preis 2014
Die Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften (KNAW) hat den A.H.-Heineken-Preis für Geschichte 2014 an die Konstanzer Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann verliehen. Die Professorin für englische Literatur und allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz wird mit dem Preis für ihren richtungsweisenden Forschungsbeitrag zum kulturellen Gedächtnis geehrt. Die Akademie würdigt Aleida Assmann als eine „Pionierin“ im Forschungsfeld der Gedächtnisgeschichte und dem von ihr selbst geprägten Begriff des „kulturellen Gedächtnisses“. Am Beispiel von kulturellen Ausdrucksformen in Literatur, bildender Kunst, Musik, Medien, Gedenktagen und Denkmälern untersucht sie die gesellschaftlichen Erinnerungs- und Vergessensprozesse, wie beispielsweise die deutsche Erinnerungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg.
Assmanns Arbeit werfe auch wichtige Fragen darüber auf, wie das kulturelle Gedächtnis für politische oder moralische Zwecke genutzt werde, begründet die Königlich-Niederländische Akademie weiter. Nicht zuletzt sei daher auch ihr Engagement für die Erforschung des europäischen Gedächtnisses zu nennen, da von der Art und Weise nationaler Erinnerungskonstruktion viel abhängt für die gemeinsame Vision einer friedlichen Zukunft.
Aleida Assmann, ist seit 1993 Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie wurde 2008 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Oslo ausgezeichnet, erhielt 2009 den Max-Planck-Forschungspreis und wurde 2011 mit dem Ernst Robert Curtius Preis für Essayisitk geehrt. Der A.H.-Heineken-Preis für Geschichte ist mit 200.000 US-Dollar dotiert und wird seit 1990 alle zwei Jahre von der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften vergeben, dieses Jahr wird die Auszeichnung am 2. Oktober 2014 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Amsterdam übergeben.