Abwendung von Grundwerten?
Presseinformation Nr. 165 vom 20. November 2012
Vortrag an der Universität Konstanz über Außenpolitik der Obama-Administration
Prof. Thomas G. Weiss, international namhafter Politikwissenschaftler und gegenwärtiger Gastforscher am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“, spricht am Mittwoch, 21. November 2012, um 18 Uhr in Raum Y 311 der Universität Konstanz über „Humanitarian Intervention and US Policy“.
Vollzieht sich unter der Präsidentschaft Barack Obamas nicht nur eine Abkehr vom Interventionismus der Bush-Ära, sondern auch eine Abkehr von Normen und Prinzipien der Vereinten Nationen? Diese Frage behandelt der Vortrag „Humanitarian Intervention and US Policy“ von Prof. Thomas G. Weiss von der City University of New York (CUNY) am Beispiel der Responsibility to Protect, der Schutzverantwortung der Internationalen Gemeinschaft in Fällen von Völkermord, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ethnische Säuberungen.
In seinen Ausführungen geht Weiss, einer der international namhaftesten Politikwissenschaftler im Feld United Nations Studies und gegenwärtiger Gastforscher am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz, auf die Zurückhaltung der Obama-Administration bei der UN-Intervention in Libyen 2011 und insbesondere im Fall Syrien ein. Beide Fälle werden in diesem Zusammenhang innerhalb und außerhalb der USA ebenso kritisch diskutiert wie die Frage, ob die Hinwendung zu wichtigen Staaten Asiens, viele davon mit fragwürdiger Menschenrechtsbilanz, nicht mit einer Abwendung von demokratischen Grundwerten in der Außen- und Sicherheitspolitik einhergeht.
Thomas G. Weiss ist Director of the Ralph Bunche Institute for International Studies. Er ist Mitherausgeber des „Oxford Handbook on the United Nations“ und Autor von mehr als 35 Büchern und 160 Artikeln, von denen viele zu den einflussreichsten ihres Feldes gehören. Er war Präsident der International Studies Association und des Academic Council on the UN System.