Ein weiteres Ziel der LGL ist die Förderung von studentischem Engagement. Wir wollen eine Mitmachkultur schaffen, in der die Hürden, sich zu beteiligen, abgebaut werden und die Möglichkeiten organisatorischer, kultureller und sonstiger Mitwirkung der Studierenden gestärkt werden.

Studentische Mitwirkung

Engagementförderung

Ehrenamtliches Engagement ist das Rückgrat der Studierendenvertretung. Leider führen immer verschultere Studiengänge und die finanzielle Abhängigkeit vieler Studierender dazu, dass das studentische Engagement abgenommen hat.

Wir fordern, dass Gremiensemester vom BAföG-Amt immer anerkannt werden. Außerdem sollen Zusatzleistungen als Studienleistung anerkannt werden können.

Ferner stehen wir ein für den Erhalt von Aufwandsentschädigungen für besonders arbeitsintensive Tätigkeiten, um zum einen diesen Aufwand zu würdigen und zum anderen allen Studierenden unabhängig von Stipendien oder der finanziellen Situation der Eltern ein ehrenamtliches Engagement möglich zu machen.

Zu einer Förderung des Engagements gehört auch, dass die Hürden, sich einzubringen, abgebaut werden. Ein wichtiger Schritt zu einfacheren Strukturen war die Satzungsreform.

Wir setzen uns weiter dafür ein, dass die Projekte der Studierendenvertretung öffentlich ausgeschrieben werden, damit Studierenden von Anfang an die Möglichkeit eröffnet wird, sich zu beteiligen.

Allgemeinpolitisches Mandat der VS

Mit der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft (VS) 2012 / 2013 wurde den Studierendenvertretungen ein politisches Mandat im Rahmen ihrer Aufgaben gegeben. Dieses Mandat wurde im Wortlaut auf Drängen der CDU von der Grün/Schwarzen Koalition wieder abgeschafft. Auch wenn die Studierendenschaft nach wie vor im Rahmen ihrer Aufgaben politisch tätig werden darf, so hat diese Änderung bei vielen Studierendenvertretungen große Unsicherheit ausgelöst und damit die Schlagkraft der studentischen Interessenvertretung stark geschwächt.

Evaluierung der neuen VS-Satzung

Die jetzige Satzung ist seit 2017 in Kraft. Wir wollen die Vor- und Nachteile dieser evaluieren und ggf. Änderungen erwirken, damit sich alle leichter einbringen können.

Beispielsweise kann überlegt werden, die Anzahl der inhaltlichen Referate zu erhöhen, um eine breitere Abdeckung von Themen sicherzustellen. Hierzu soll geprüft werden, ob die Zahl der AStA-Mitglieder erhöht werden kann, solange eine Ämtertrennung zwischen StuPa und AStA existiert. Alternativ kann diskutiert werden, die Anzahl der Fraktionsvertreter*innen zu senken. Auch über eine Stellvertretungsregelung der StuPa-Mitglieder sollte nachgedacht werden.

Mehr Geld für Kultur und studentische Projekte

Der Projektfördertopf des AstA wurde letztes Jahr auf 10.000 Euro gekürzt. Allerdings zeigen eine ständig steigende Nachfrage von Studis mit vielfältigen Projektideen und die vielen Aktivitäten auf dem Campus: hier sollte definitiv wieder erhöht werden! Wir wollen, dass dieser Topf ausgebaut wird und weitere Förderungen, z.B. für das Unitheater oder Kunstgruppen, institutionalisiert werden!

Zusätzlich wollen wir den Projektfördertopf an der Universität bekannter machen, da dieser allen Studierenden die Möglichkeit geben soll, sich mit eigenen Projekten einzubringen.

Parität in den Gremien

Wir wollen mehr Demokratie an der Uni Konstanz wagen. Wir Studierenden sind die größte Statusgruppe – und trotzdem liegt die Mehrheit immer bei den Lehrenden. Dazu kommt, dass sich seit der Einführung der Doktorand*innen als Statusgruppe im Senat andere Statusgruppen noch immer in einigen Arbeitsgruppen Plätze teilen müssen, damit sich das Stimmgewicht nicht zu Ungunsten der Professor*innen verschiebt. Wir fordern daher für eine faire und gerechte Interessenvertretung Parität in Senat, Sektions- und Fachschaftsräten!

Studentisches Rektoratsmitglied

Besonders an der Universitätsspitze gilt das Motto „Die Professor*innen entscheiden (alleine)“. Im Rektorat und im Universitätsrat finden sich keine Studierenden oder zumindest den Studierenden explizit nahestehenden Personen (zB frische Absolvent*innen). Um mit dieser Einstellung zu brechen, fordern wir ein studentisches Mitglied im Rektorat und fordern auch Repräsentation im Universitätsrat.

Mehr Gleichheit bei der Verteilung der Gelder des Uni-Sport

Während der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) explizit Raum für Hobby- und Breitensportler*innen schafft, beispielsweise über die Möglichkeit der Teilnahme an den Deutschen Hochschulmeisterschaften, vergibt der Hochschulsport der Universität Konstanz finanzielle Mittel, die die Teilnahme an solchen Veranstaltungen ermöglichen, bislang hauptsächlich an Spitzensportler*innen. Wir fordern daher mehr Transparenz, legitimierte studentische Beteiligung und Egalität in den Vergabeprozessen, um allen, die Interesse und Freude am Sport haben, Teilhabe zu ermöglichen.

Mehr kommunale Mitbestimmung

Wir wollen erreichen, dass die Studierendenvertretung auch gegenüber der Stadt die Interessen der Studierenden wahrnehmen kann und angehört wird. Wir prägen diese Stadt maßgeblich und nur durch Partizipation können wir sie auch gestalten.

„Konstanz ist eine Universitätsstadt, aber bevor sie Studierendenstadt ist, ist sie eine Stadt für Urlauber, wohlhabende Alte und Schweizer Einkaufstouristen.“
- Daniel Färber (LGL-Mitglied und ehemaliger Vorsitzender der VS auf einer Podiumsdiskussion zu “Ist Konstanz eine Studierendenstadt?”)

Es wäre für alle Konstanzer Einwohner*innen ein Gewinn, wenn wir die Stadt gemeinsam, als Ganzes, gestalten, statt aneinander vorbei zu leben. Wir setzen uns daher für eine verbesserte Kommunikation zwischen Stadt und Studierenden ein, damit unsere Interessen und unser Input bei den wichtigen kommunalen Entscheidungen berücksichtigt werden.

Konkret braucht es eine studentische Vertretung im Konstanzer Gemeinderat. Ein Ausschuss für studentische Angelegenheiten wäre ein guter Anfang. Wenn dieser regelmäßig tagt, ist gewährleistet, dass Studentische Vertreter*innen in viele Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden. Alternativ könnten Vertreter*innen der VS auch mit beratender Stimme an Ausschusssitzungen bestehender Ausschüsse teilnehmen.