Der Gleichstellungsrat, der im Sommersemester 2005 noch Frauenrat hieß und erst durch das neue Landeshochschulgesetz und der dort festgeschriebenen "Berücksichtigung der allgemeinen Chancengleichheit als durchgängiges Leitprinzip" umbenannt wurde, ist ein beratender Ausschuss des Senates, der aus Professorinnen, Vertreterinnen des Mittelbaus und Studentinnen besteht. Im Konstanzer Gleichstellungsrat sind bisher keine Männer tätig, obwohl dies laut Landeshochschulgesetz prinzipiell möglich ist. Dies rührt aus der ausgeprägten Ungleichheit der Geschlechter an dieser Hochschule.

Die laufenden Geschäfte des Gleichstellungsrates sowie die Beratungsarbeit für StudentInnen und WissenschaftlerInnen sind Aufgaben der hauptamtlichen Referentin Marion Woelki. Die Beratung für den nichtwissenschaftlichen Bereich wird von Inés Eckerle übernommen. Des Weiteren werden durch den Gleichstellungsrat verschiedene Veranstaltungen, sowohl innerhalb des Studiengangs Gender Studies und als auch im Rahmen der Vortrags- und Seminarreihe des Gleichstellungsrates mit speziellen Themenschwerpunkten, die dieses Semester unter der Überschrift "Gleichheit der Geschlechter? Freiheit der Wissenschaft? Brüderlichkeit wer mit wem?" stattfanden.

Gleichstellungsbeauftragte der Universität Konstanz: Prof. Dr. Miriam Butt Beratung und Information für StudentInnen und WissenschaftlerInnen: Marion Woelki, E 607/610  Gleichstellungsrat@uni-konstanz.de  Marion.Woelki@uni-konstanz.de Sprechzeiten während der Vorlesungszeit Mo 10-12 Uhr Di 14 - 16 Uhr Während der vorlesungsfreien Zeit gilt nur der Montagstermin. Beauftragte für Chancengleichheit für den nichtwissenschaftlichen Bereich: Inés Eckerle, E 611   Ines.Eckerle@uni-konstanz.de

Der PoWalter sprach mit Frau Woelki über ihre Arbeit, Anliegen und Pläne für die Zukunft. Ein Ziel ist, dass das sehr schlechte Ergebnis der ansonsten mit Spitzenplätzen verwöhnten Universität Konstanz bei einem vor wenigen Monaten durchgeführten Ranking zur Chancengleichheit an deutschen Universitäten bei zukünftigen Erhebungen weit besser ausfällt. Daher sei es besonders wichtig die universitäre Öffentlichkeit auf die frappierenden Unterschiede in der Behandlung von Frauen und Männern im wissenschaftlichen Arbeitsbetrieb aufmerksam zu machen. So werden Frauen bei der Auswahl zur Besetzung von Promotions- und Habilitationsstellen diskriminiert, wie folgende Zahlen zeigen: Zwar sind an der Universität Konstanz 53% der Studierenden weiblich, aber der Frauenanteil unter den Promovierenden (28,7%) und den Habilitierenden (21,7%) ist deutlich geringer. Nur 11,9% der Professuren sind mit Frauen besetzt.

Ein weiterer Grund für diese Zahlen ist, so Frau Woelki, das familienunfreundliche Umfeld an der Uni. Es stehen trotz des Engagements des Gleichstellungsrates und des Knirps und Co e.V. nicht genug Kinderbetreuungsplätze für die Jüngsten der Gesellschaft zur Verfügung. Einer von vielen Gründen, warum der Wiedereinstieg in die wissenschaftliche Arbeitswelt für FamiliengründerInnen erschwert wird. Daher ist die Vergabe von Wiedereinstiegsstipendien für FamiliengründerInnen auch ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Gleichstellungsrates.

Lest zum Thema auch den Artikel über die Anti-Seximus-Debatte!

Philip Pautsch and Nadine Ebert