PoWalter
Zeitschrift der Fachschaft Politik- und Verwaltungswisschenaft
Logo der Universität Konstanz
Home Kontakt
Aktuelle Ausgabe   Archiv   Redakteure   Sponsoren   Links  
 
Ausgabe 36 - Juli 2004
Briefe an die Leser
OB-Kandidaten-Diskussion
OB-Diskussion - Sonntagsfrage
Professorenvorstellung
Durchfallstatistiken
Alles neu macht der Mai
Europa 2005 - Die Zweite
Den Master meistern
Wir stellen uns vor
Wir stellen die K-Frage
Treffen Menschen Außerirdische?
Probiers mal mit nem Stipendium
Was macht König?
Ausgabe 32
EUROPA 2005 - Die Zweite

Streiten um das süßestes Kulturgut Europas

Schokolade ist nicht nur lecker, sondern manchmal auch verdammt kompliziert. Nämlich dann, wenn es darum geht, wie viel Kakaobutter drin sein darf, wo der Kakao herkommt oder wie sich die Preise für Schokolade entwickeln. Festgelegt sind diese Einzelheiten in der EG- Schokoladenrichtlinie aus dem Jahre 2001. Und die wird vom 6.- 8.August an der Uni Konstanz neu ausdiskutiert. Wie auch schon im November 2002 findet dann das Planspiel EUROPA 2005 statt. Die International Politics Working Group von AEGEE- Konstanz e.V. und EuroSoc.de geben Studenten verschiedener Fachbereiche und Länder die Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle der europäischen Entscheidungsträger zu schlüpfen. Entwickelt wurde die Simulation am Lehrstuhl von Prof. Gerald Schneider. Schirmherr der Veranstaltung ist abermals Günter Verheugen, der für Erweiterung zuständige EU- Kommissar.

Peter Hille, Verwalter im 6. Fachsemester nahm an der Simulation teil, die im November 2002 in Konstanz stattfand. Er berichtet von Eindrücken und Erlebnissen:


Welche Rolle hattest du in der EU- Simulation?

Ich durfte als Wirtschaftsminister die belgische Regierung im Rat vertreten.

Wolltest du für dieses Land „spielen"?

Zunächst war mir das egal. Später habe ich mich dann völlig mit der belgischen Rolle identifiziert. Schließlich habe ich für gute Schokolade gekämpft!

Wie muss man sich den Spielverlauf vorstellen?

Es wird in Runden gespielt, wobei der Verlauf sich ziemlich genau am wirklichen Rechtsetzungsverfahren der EU orientiert. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir nach dem Verfahren der Mitentscheidung gespielt. Die Kommissionsspieler haben also zunächst einen Vorschlag erarbeitet, der nach der ersten Lesung im Parlament zu uns in den Rat kam. Wir wollten das so nicht verabschieden, haben dann darüber diskutiert und unseren Standpunkt an das Parlament zurückgegeben. Und so weiter. Nur etwas schneller als in Brüssel.

Wer waren die ärgsten Gegner beim Ausdiskutieren?

Eindeutig die Briten. Die wollten ihre „Schund-Schokolade" nach ganz Europa verkaufen. Aber nicht mit uns!

Und am Ende des Tages? Waren beim Bier wieder alle gut Freund oder sind die einzelnen Fraktionen bestehen geblieben?

Ich war sicher nicht der einzige, der abends nur schwer aus seiner Rolle schlüpfen konnte. Mit dem britischen Minister habe ich dennoch ein Bier getrunken - streng nach Reinheitsgebot gebraut.

Und wie seid ihr letztlich zu einem Konsens gekommen?

Am Ende hat man sich ziemlich genau in der Mitte getroffen. Es wollten wohl alle eine Lösung. Insoweit war die Simulation sicher etwas unrealistisch. Im Grunde hätte eine Verschleppung der Richtlinie meinem Interesse als Belgier eher entsprochen.

Inwieweit hattest Du Dich denn auf die EU- Simulation vorbereitet?

Ich bin jedenfalls nicht meine gesammelten Tsebelis-Garrett Texte durchgegangen um mir auszurechnen, wo ich meinen Vorschlag platzieren soll. Ich habe eher versucht, Informationen über die europäische Schokoladenindustrie zu sammeln.

Ein kurzes Fazit: Was hast Du von den drei Tagen „Schokoladenrichtlinie ausdiskutieren" mitgenommen?

Eine Menge Spaß, viel Hintergrundwissen was Schokolade angeht und auch ein bisschen mehr Gespür für Verhandlungssituationen.

Willst Du Dich dieses Jahr wieder bewerben?

Ich werde wahrscheinlich in der Spielleitung mithelfen.

Vielen Dank für das Interview.


Das Bewerbungsformular und nähere Infos gibt's unter www.uni-konstanz.de/europa2005 und eurosoc.de

nbsp;  
Letzte Aktualisierung: 21.02.2006