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sah ein frow, do sü hin ze mesze
gieng, das vnser herr beÿ dem
altar stünd, as er wz vmm
drissig iar, dü hiesz Anna uon
Witnastorf1 vnd starb dar nach
an dem vffer2 abent. Sie ver iach an
irem tod, das uon wihennachten
vntz vor irem tod on luczel tag
alle tag die engel hort singen
vnd sunderlich vor prime on ander
gut, das ir got tett in diser
zÿt. Ein ander frowe, dü noch
lebt, dü sach, das vnszer frowen
mit irem sün, az er was vmm
iiij iar, daz sie in an dem
arm hett vnd stund bÿ dem
altar. Der lesmeÿster3 gieng mit
gieng, das vnser herr beÿ dem
altar stünd, as er wz vmm
drissig iar, dü hiesz Anna uon
Witnastorf1 vnd starb dar nach
an dem vffer2 abent. Sie ver iach an
irem tod, das uon wihennachten
vntz vor irem tod on luczel tag
alle tag die engel hort singen
vnd sunderlich vor prime on ander
gut, das ir got tett in diser
zÿt. Ein ander frowe, dü noch
lebt, dü sach, das vnszer frowen
mit irem sün, az er was vmm
iiij iar, daz sie in an dem
arm hett vnd stund bÿ dem
altar. Der lesmeÿster3 gieng mit
1
Vermutl. Anna von Weitersdorf, Siechmeisterin zu Engelthal; vgl. Voit, Gustav: Engelthal. Geschichte eines Dominikanerinnenklosters im Nürnberger Raum, Bd. II. Nürnberg 1978, S. 222.
2
Auffahrt = Christi-Himmelfahrt (Donnerstag nach dem fünften Sonntage nach Ostern)
3
Lektor, Lesemeister eines Klosters („Lehrer der Theologie und Philosophie bes. in den Klöstern“, LEXER)
Präteritum von „verjëhen“: sagen, erzählen, versprechen; hier: erzählte / sagte
eigentl. Schreibweise „unze / unz“ = präp. bis, bis zu