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ir moss was worden, do zeran
einer, do sprach sie zü der frawen:
„Ich han noch so uil honiges,
daz mein ist, das ich dir auch
wol gibe.“ Dü selbe frow versumet
die mesze vnd keiniü me. An
dem dinstag nach epÿphanya1
nam sie vnszern herren vnd man
lut zü messe vor prime2 vnd
giengen alle die dar, die in dem
closter waren, denn ein frowe dü
verslieff es. Als es ir vor getrompt
wz, vil lut komen zü der messe
mit grosser begirde. Etlich die
vff den hoff komen waren, etlich
etlich
arm vnd etlich rich ko(-)
men durch die mess dar. Nun
1 Epiphanie, Dreikönigstag (6. Januar)
2 Prim = Begleithore für die erste Gebetszeit des Tages, die Matutin.
vermutl von „mâz“ = eine bestimmte Quantität und ein Gefäß zum Messen derselben, Grad, Art und Weise; hier: Quantität im Sinne von Menge
Präteritum von „zerinnen“; hier: auseinanderrinnen, ausgehen)
An den linken Rand von späterer Hand mit Bleistift „einer?“ nachgetragen.
Es ist unklar, ob „me“ oder „nie“
Unachtsamkeit der Schreiberin, die zweimal dasselbe Wort abgeschrieben hat, obwohl es hier inhaltlich nur einmal Sinn ergibt.
Unachtsamkeit der Schreiberin, die zweimal dasselbe Wort abgeschrieben hat, obwohl es hier inhaltlich nur einmal Sinn ergibt.