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vndergetan werden. Anno domini
m° ccc xxiiii schied von in ir bich(-)
tiger vnd kam gen Frÿburg,
do sie wz in dem xlvij iar,
vnd ir bichter wz von dann ge(-)
faren ze sant Martins mesz1,
do trompt ir vor dem aduent,
es solt vnszer herr komen, als
er wz vmm xij iare vnd rü(-)
net
mit ir. Nun gieng Eliza(-)
beth, dü alt von Regenspurg,
da fur vnd sprach disz heimlich
gerün wurt schier gar offen(-)
bar, jr trompt aber, ir solt
ein hoher herr ein grosses
vas mit honig sin senden, das
solt sü teilen vnder die fröwen
der samenung. Do ieder fröwen
1 Sankt Martinsmesse (11. November)
eventl. von „undertuon“ = verhindern, vereiteln, unterwerfen, unterdrücken; hier: unterdrücken im Sinne von verheimlichen
stark verkürzte Schreibweise: „dmi“ = „domini“
Am linken Rand von späterer Hand mit Bleistift „1324“ notiert.
Am linken Rand von späterer Hand mit Bleistift „47“ notiert.
von „troumen / tröumen / trômen“ = träumen
von „rûnen / rounen“ = heimlich und leise reden, flüstern, raunen; hier: flüstern
von „gerûnen“ = Raunen, Flüstern
vermutl. Fass
Von „vrouwe / vrowe“ = Herrin, Gebieterin, Geliebte, Gemahling, Frau, Nonne; hier: Mitschwestern, d.h. Nonnen
Sammlung, Versammlung, Zusammenkunft, versammelte Menge, Schar, Gesellschaft, bes. geistlich  Kongregation, Konvent; hier: Klostergemeinschaft, Konvent
Unterhalb der Zeile von späterer Hand mit Bleistift „do“ notiert.