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vff gebogen henden in die capel(-)
len zü dem altar vnd sprach von
der heÿligen drÿualtikeÿt messe1,
vnd do er das ‚confiteor’2 solt
sprechen, do er solt gesprochen
han ‚vnd iüch swestern‘ do sprach
er ‚vnd iüch vnschuldigen‘
vnd west nit dar vmm. Er las mit
so grosser andacht messe mit
weinen, vnd as ÿe ein wort
gelas, so wolt im ÿe gebresten
sin von grosser andacht. Es
sprachen die lütt, vnd het dise
messe gelesen sanctus Nÿcolaus, sie
wer andechtig genug gewesen.
By der messe nam ich vnszern herren,
da gabe er mir tusent sele tusent
1 Dreifaltigkeitsmesse
2 Bußgebet („ich bekenne“)
Präteritum von „wizzen“ = wissen
Präteritum von „(ge)lesen“ Das Verb „lesen“ wird häufig durch die Vorsilbe ge- ergänzt, bedeutet aber dasselbe wie lesen.
Hier ist es schwer zu erkennen, ob ein „e“ oder ein „o“ geschrieben wurde.
In der Handschrift ist nicht deutlich zu erkennen, ob dieses Wort mit „gebresten“ oder „gebrosten“ transkribiert werden soll. „gebresten“ bedeutet Mangel, Abwesenheit dessen, was anwesend sein sollte. „gebrosten“ wiederum ist das Partizip Perfekt von „bresten“ ( =brechen). Welche Bedeutung hier sinnvoller ist, erschließt sich nicht.
Perspektivenwechsel