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ein kurtze wil asz vnd als ander
dink tet sie als gar an allen
sin
, als ob sie geborn wer wor(-)
den von gnaden vnd von suszikeit
vnd wenn denn du nacht kam,
so wz su in der zelle vnd sach
vnszern herren an vnderlasz in drÿer(-)
hand
wis als in der guten vasten
geschriben ist. Disü ding ge(-)
schahen nit nach ein ander in
einem iar, sie geschahen nach
ein ander, da vier iar vergan(-)
gen waren, do sie wz in dem
xxx iar an dem lichtmesz
abent1, do wolt sie sich bald
wermen vnd wolt den siechen
1 Am Abend vor Mariae Lichtmess (40. Tag nach Weihnachten)
ohne allen Sinn
Vermutlich als „wer“ und nicht als „were“ aufzulösen.
In dreierlei Gestalt
Die Bedeutung hier ist schwer zu entschlüsseln, da das Schriftbild nicht eindeutig ist. Es könnte auch „gulten vasten“ heißen, wenn man den sehr dick geratenen Schaft vom „t“ in „guten“ als ein zu nah aneinander gerutschtes „lt“ liest. In diesem Fall verwiese es auf die „Goldfasten“, d.h. die Quatemberfasten, eine spezielle liturgische Fastenperiode.
Um genannte Festtage zu identifizieren und gegebenenfalls auch mit einem konkreten Datum versehen zu können, empfiehlt sich als Hilfsmittel: Grotefend, Hermann: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Hannover 142007. Hier werden unter anderem sämtliche kirchliche Fest- und Feiertage mit vielen mittelalterlichen Schreibweisen verzeichnet. Derlei Angaben können dann in den kritischen Apparat als Erläuterungen übernommen werden.
adj. krank, siech, bes. aussätzig; subst.. der, die Kranke bes. Aussätzige; hier: die Kranken