Transkription im Fließtext


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Do man zalt von gottes geburt | tusent iar drithalb hundert | jar vnd in dem xxvii iar, da warde | ein kind geborn an dem karfritag. | Nun des kindes muter, die wil vnd | sü das kind trug, das sie sich nit | mocht enthalten: sie trukt sich sel(-) ber vor fröden, das das von ir | solt geborn werden, man must | ir die hend von einander cloessen | von rechter liebe, /die sie het/1 zü dem kind, das | man furchten můst, sie tett ir einen | schaden an irem libe von grosser be(-) girde gegen der geburt. Sie | was in so grosser andacht, das | sie enczec­lichen die marter vnsers | herren in irem hertzen truk vnd bat | in mit groszer andacht, das | er die frucht von irem libe nem

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zü einem widergelt an siner mar(-) ter vnd das ir als we must ge(-) schehen als ir ÿe geschehen wer | zü keinem kind, das sie ÿe geborn | hett, das ward an ir volbracht. | Das kind ward geborn an dem | karfritag in der zÿt, als man | fur lüt, vnd geschach der muter | als wee, das man want, sie | wolt sterben von grossen smertzen | vnd sie sprach: „Mir ward nÿe so | wee vor noch zü keinem kind.“ | vnd war doch diß kinde das zehed | kinde, das von ir geboren ward. | Nun geschah es ze Niürnberg | in der stat, vnd tofft sie in der kÿr(-) chen zü sant Sebolten2) an dem | osterabent vnd hÿeß sie Cri

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stina, vnd ward an dem selben | tag kein kind mer ge­taüfft denn | sÿe alter sein. Do ward ein groß | wunder <von> vnder den leüten vnd | redten dovon vber vil iar, daz | nÿeman in der selben zÿt geborn | waz, als man bruft an der tavffe. | Do der mensch waz gar iunk, | do lag er ein leger vnd en(-) pfing vnsers herren lichnam | vnd ward verzuket vnd sach, daz | xxiiij alt herren vmm daz <dz> bett | stunden vnd het ÿeder herr ein | seÿtenspil in siner hand, disu ding | hort sü ferer vff den tag, do sü | wider zü ir selber kam, da | sprach ein schwester, dü ir pflag: | „In einem wunder hast dü geslaffen,

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wie ser dü denn geslaffen hast, | wir kunden dich hüt erweken.“ | Sie wolt in nit sagen, was | ir geschen waz, aber her nach | tett sÿ es kund irem bÿchtiger, | bruder Kunrat von Fuszen3), | einem prediger4), das vnd ander | ding als an disem buchlin ge(-) schriben ist, da sie waz in dem | viertzigesten iar, des ward sie | von got bezwungen, do man von | gottes geburt zalt driüzehen | hundert iar vnd sÿbenzehen | jar in einem aduent5) hüb sie | an dem bÿchtiger zesagen von den | wundern, die ir got het getan, | vnd schriben diß büchlin siben

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iar, do sie was in dem viertzi(-) gisten iar vor dem aduent, tett | ir got kund, das ein bruder ster(-) ben solt des gehen todes. Nün | tet sie es kůnd den swestern | in dem closter vnd nant den | bruder nit. Nün hett sÿe | yms gern künt getan, do | waz in verbotten, das sÿ nit em | solten mit im reden, do wolt | sÿ sin nit offenlichen reden; in | der zÿt vand man in totten | vnd vnverricht zemal, da | ward sie ser be­schwert. Nu | kam ein bichter, dar frater Con[rad] de Fuszen, vnd mocht sie nit zü

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jm komen, das sie die sund gebich(-) tet hett, das sie den bruder nit | het gewarnet, vnd wolt von | altar sin gewesen, das vnder(-) stund vnszer herr, wann sie w[a]z | ser betrubt. Nach mesze hort | er ir bycht vnd gabe ir vnszers | herren lichnam, wann der conuent | het ingenomen vnder dersel(-) ben messe. Es waz an dem anuang | des aduentes, vnd tett ir vnser | herr also zartlich, das es vn(-) seglich ist, den tag waz sie in | solcher suszikeit, das sie lucz(-) el ÿe keinen sin gewan dann | diewil sie ze tische lase vnd

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ein kurtze wil asz vnd als ander | dink tet sie als gar an allen | sin, als ob sie geborn wer wor(-) den von gnaden vnd von suszikeit | vnd wenn denn du nacht kam, | so waz su in der zelle vnd sach | vnszern herren an vnderlasz in drÿer(-) hand wis als in der guten vasten | geschriben ist. Disü ding ge(-) schahen nit nach einander in | einem iar, sie geschahen nach | ein­ander, da vier iar vergan(-) gen waren, do sie waz in dem | xxx iar an dem lichtmesz | abent6), do wolt sie sich bald | wermen vnd wolt den siechen

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achten vmm ein züsetzen des mor(-) gens, das sie nach messe essen. | Nun sass sie nach complet7) uff | den offen vnd ward verzukt, do die | meg von der kuchin komen verer | in die nacht vnd sie in der gro(-) ssen hÿtze funden mit offenem | schart vnd dü hÿtz so grosz waz, | das ein ÿeglich tuch da wol | verbrunnen were, da want sie, | das sie tot wer, vnd do sie | wider kam zü ir selber vnd | das ir nit waz geschehen an | irem leib vnd an irem ge­wand. | Nun sprach der megt einiü, | da sie also lag, man solt sie

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fur ein kertzen brennen vnd tett | vil grülich rede von ir, nün | ward sie des innen, das es got | wolt an ir rechen, vnd das tat | sie kund einer andern megdt, dü | magt kam vsz dem closter vnd | ward vil vnselig, ze mal do | man da mettin8) lut, do gieng | sie uff das slaffhusz9) vil heim(-) lich vnd bat die megdte, daz | sie nit von disen dingen redten, | wann sie waz ser betriübet, das | es so offen­lich an ir was ge(-) schehen. Es waz ir offt vor wider(-) farn heimlich. Nü geschah es | ir erst offenlich vnd moch nicht

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vnder­getan werden. Anno domini | m° cccxxiiii schied von in ir bich(-) tiger vnd kam gen Frÿburg, | do sie waz in dem xlvij iar, | vnd ir bichter waz von dann ge(-) faren ze sant Martins mesz10), | do trompt ir vor dem aduent, | es solt vnszer herr komen, als | er waz vmm xij iare vnd rü(-) net mit ir. Nun gieng Eliza(-) beth, dü alt von Regenspurg, | dafur vnd sprach disz heimlich | gerün wurt schier gar offen(-) bar, jr trompt aber, ir solt | ein hoher herr ein grosses | vas mit honig sin senden, das | solt sü teilen vnder die fröwen | der samenung. Do ieder fröwen

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ir moss was worden, do zeran | einer, do sprach sie zü der frawen: | „Ich han noch so uil honiges, | daz mein ist, das ich dir auch | wol gibe.“ Dü selbe frow versumet | die mesze vnd keiniü me. An | dem dinstag nach epÿphanya11) | nam sie vnszern herren vnd man | lut zü messe vor prime12) vnd | giengen alle die dar, die in dem | closter waren, denn ein frowe dü | verslieff es. Als es ir vorgetrompt | waz, vil lut komen zü der messe | mit grosser begirde. Etlich die | vff den hoff komen waren, etlich | etlich arm vnd etlich rich ko(-) men durch die mess dar. Nun

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sah ein frow, do sü hin ze mesze | gieng, das vnser herr beÿ dem | altar stünd, as er waz vmm | drissig iar, dü hiesz Anna uon | Witnastorf13) vnd starb darnach | an dem vffer14) abent. Sie veriach an | irem tod, das uon wihennachten | vntz vor irem tod on luczel tag | alle tag die engel hort singen | vnd sunderlich vor prime on ander | gut, das ir got tett in dieser | zÿt. Ein ander frowe, dü noch | lebt, dü sach, das vnszer frowen | mit irem sün, az er was vmm | iiij iar, daz sie in an dem | arm hett vnd stund bÿ dem | altar. Der lesmeÿster15) gieng mit

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vff­gebogen henden in die capel(-) len zü dem altar vnd sprach von | der heÿligen drÿualtikeÿt messe16, | vnd do er das ‚Confiteor’17) solt | sprechen, do er solt gesprochen | han ‚vnd iüch swestern‘ do sprach | er ‚vnd iüch vn­schuldigen‘ | vnd west nit darvmm. Er las mit | so grosser an­dacht messe mit | weinen, vnd as ÿe ein wort | gelas, so wolt im ÿe gebresten | sin von grosser andacht. Es | sprachen die lütt, vnd het dise | messe gelesen sanctus Nÿcolaus, sie | wer andechtig genug gewesen. | By der messe nam ich vnszern herren, | da gabe er mir tusent sele tusent

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sunder, daz sie bekert solten werden, | vnd tusent guter lut, das sie | bestettiget solten werden zü den | ewigen froüden. Alle die, die | messe hortten, hetten so grosse | andacht, das sie weinten recht | als ob ein todt vor in lege, | den sie clagten. Nach der ge(-) sprochen messe vor prime, do pre(-) diget er. An der predigt tett | er vns kund, der vatter von | himel hett vns allen vnser | sund vergeben. Wir weren worden | sinü kind, wir weren in got | erniüert, dü verloren zÿt wer | erfult vnd wir weren geste

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tiget zü dem [sic] ewigen froiuden. | Do er disü wort von got kunt | getet vnd ander susse red vil | geret, da sprach er: „Ich bin sin | nit, das mit iw redt, das hort | jr wol an meiner stim.“ Das | was auch war, das sich sin | stim verwandelt hett. An dem | nontag [sic] gab er mir aber vnszern | herren in der wisas vor vnd | sprach: „Vnszer herr, ich wil din trub(-) sal vnd dinen siechtagen edeln.“ | Vnd lag den selben tag bisz | vesper18) vnd sog die wunden der | siten vnszers herren vnd sog dar| vsz begirde vnd mÿnn. Nun für

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er von dannen an demselben tag | vnd vmm vesper zÿt, da sah er die | rechten hand vnszers herren. Des | hett ich begert, des veriah er | mir heymlich, das in vnser | herr dar hett getriben, wann er | zü dem sark oder zü dem | crucifixus gieng, das vnser | herre sprach: „Ker von mir vnd | küm hintz Engeltal.“ Vnd er solt | mir vnszern herren geben vnd | einer frowen von Koln in siner | celle das widerfür in gna(-) den von got. Ez waz nün in | disen zehen tagen so grosz jubi(-) lus in dem closter, nacht vnd | tag, das es zewundern was

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an allen stetten, iung vnd alt, ein | die weinten, ein, die lachten, | wann man hett ein lied dauon | getichtet, das horten sie mit gro(-) sser girde singen. Disü mer wur(-) den lut gebreittet uberale, vnd | vil lutte lobten got durch das | grosse wunder, das geschehen waz | hÿe zum closter. Got habe ere | vnd wir nit. An sant Andreas | tag19), da der lesmeÿster vnszers | herren lichnam in den henden | hett, do hort ich, das das [sic] der | vatter vom himel zü im sprach: | „Meinen feterlichen segen vnd mein | ewigen beschirm solt dü haben.“

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Do sprach der sun: „Du solt grossen | lust von meiner menscheit hie | haben vnd dort von meiner | gotheit ewige fröde.“ Do sprach | der heilig geist: „Ich wil dir | mein grossen gabe geben, da | solt dü allein nit wollust | von haben, halt das ich andern | lüten tün, da solt dü grosse | suszikeit von empfahen.“ Es waz | ein bruder, der wolt sich sel(-) ber getöttet han. Da batt | dirr mensche für. Da sprach | ein stim: „Haiss in dü zweÿ | ewangelia bÿ im tragen, so | wurt er derlost von der an

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fechtung ‚Clariffica me‘20) vnd das | Responsorium ‚Ihesus dixit‘.“Do man | zalt von gottes geburt tusent | jare vnd driü hundert vnd im | xxviii iar vnd do ich waz | im li iar, da ward ich verzukt | in dem aduent an dem donrstag | in der fronfasten nach complet, | do es gar spat was, vnd kam | fur das gericht. Nü kam ein | grosse schar dar von tüfeln vnd | rügten den pfarer von Happak21) gar | schwindec­lichen, vnd as ye einer uff | gehort, so hüb der ander an. | Nun sprach sanctus Vitus: „Herr, ich | clag dir vber in. Es ward | sin kind gelegt fur mein

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kyrchen, daz waz zü Ötensaz22), | vnd waz es also tode. Er hett die | er der priester amptes nit dar| vmm gelassen. Herr, das clag ich | dir vber in.“ Nun sprach vnser | herr ein wort nit, vnd waz sin | antlutz also ge­rechtic­lich ge(-) stalt, das ich wan hett, er | wolt die sele ver­dammen, vnd | ward vil lüt sryen mit einer | cleglichen stÿmm, daz dü sam(-) nung vnszer frowen vnd sant Domini(-) cus wurden an­rufen. Nu bat | unser fröwe23) so fur in vnd sprach | da also: „Gedenk sun, das dü | die menscheit von mir nemt

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vnd ich han dich gesögt mit | meinen brusten.“ Er gabe ir kein | ant­wurt. Do sprach sü disu wort: | „Kind gedenk, das dü mynne | in dich an den crutz mit hamer(-) schlegen geslagen ward vnd der| barm dich uber die sele.“ Do | ermant sant Dominicus, das er | dem closter so hold was gewesen, | vnd sprach sin engel: „Das riet | ich im ze aller zÿt, das ich | darmit <möcht> behalten wolt | wie vil er nun wider dich | getan hatt, so begieng er doch | sin ampt so eden­lich.“ Nu ward | vnser herr senfft vnd sant in

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in das feg­für, das er die sund | bueste. Es ward damit bewert, | vnser bruder waz einer ob im, | vnd do er so ÿemerlichen tett, do | gabe er im allen den dienst, den | er vnser frowen ÿe getan | hett, vnd sprach, do im der atem | waz verlegen, da zabelt das | hercz also lang in im, das | man her zem closter wer gegan(-) gen, vnd daz er also iemerlich hett | getan, das bewert mir das ge(-) richt vnd die warheit. Jch | warde geynnert, das der alt | caplan mit vnmessigen froeden | gen himel fur vnd das die

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heiligen, den er gedient hett, | mit sunder andacht vnd mit | sunderm gebet hie hetten ein | froloken <mit im> gegen im vnd | ye nach der mynn, als er sie | gemint hett vnd genennet, da | nach gaben sie sich zerkennen | mit sunder fruntschafft: einiü | waz sin muter, einiu sin tochter, | einiu sin gemahel, einiu sin | swester, vnd sin grosse andacht | wart kůnt getan allen hym(-) lischen here, vnd kann kein | zung fur bringen, waz im | eren vnd froed vnd wunn von | got verlihen ist. Got habe ere

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an allen dingen. Nü bat ich vnszern | herren, wovon das geschehen wer, | das er einen so snellen tot ge(-) nomen hett. Da ward mir künt | getan, das geschehe von drÿen | dingen, im hett got die gere(-) chtikeit ein gebildet vor allen | tugenden. Do er im do so vil | genaden tett vnd sin lümut | also grosz waz, do forcht er, | man wurd von im geergert | vnd kom in ein vnruch vnd | liesz abe, vnd das er mit | sinem gut den conuent me zesta(-) ten kam, das wider got waz, | wann der nit vil hat, der

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sol wenig geben. Das drit, das | er vnszers herren lichnam so vngerner | gab den, die grosse begirde nach | jme hetten, vnd sunderlich eim | menschen, das hett so grosse | begirde, das er qual vor leid | mit grosser vnlidelicher marter, | vnd enbot ÿm vnszer herr, daz | er im sinen lichnam gebe, so | wolt er im hÿe vnd dort | gnad tün. Des wolt er nit | tün, nü liesz ers nit durch | die forcht der leüt. Diü drü | ding miszfielen got an im | vnd wolt es im nit vbersehen, | wann er hett nit grosse forcht,

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daruff nun hett im vnser herr | gelobt, er solt on vnderlaß ze(-) himel varn, das must vol(-) bracht an im werden. Su het | gebetten fur die irrung zwü(-) schen dem babst Joh[annes] XXIJ vnd | dem keÿser Ludewigen. Do sprach | vnser herr vnder der predig | zü ir. „Man will mir nicht | richten, so will ich aber selber | richten. Geÿstlich leüt hant | noch mynder gericht denn | weltlich liüt vber die sunde. | Sie hand ir predig materi ytz(-) unt etwe vil iare daruff

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gericht, das man mir icht naht, | meiner gerechtikeit mag | nieman enpfliehen. Do der babst | den swestern also tet vnd andern | /geistli[chen]/ lüten der ruff vnd der süfzen | der gieng in himel. Nün | was es an in bracht, das | ers doch in gut tett, hett | ers in vbel getan, so must | ers in der helle gebust | han, do von musz es im | hÿe abgenomen werden. Diui(-) sione appostolorum24) ist disz geschehen. | Meinen lieben herren, bruder | Conrat, grusz ich, Cristina | dü Ebnerin, in unszerm herren

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Ihesum Christum, der vns zü geliebt | ist von minnen. Lieber herr, ir | habt mir enboten, ob mich icht | lust vmm vch zebitten, mein ge(-) bet ist ein armes gebet, doch | in der trüw vnd in der meinung, | als ich es tiü, ob ich ioch west, | das ir in totsunden wert oder | in die welt gefarn wert vnd | in gottes zorn lebt, so gedecht | ich uwerer doch gegen got. Doch | pitt ich üch, das ir mein ratt | nit versmecht. Es git der ratt, | der selber kein hatt. Jr solt | die kunst icht fur got minnen, | du kunst hat kurtz zyt, aber

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dü frucht der mynn blibet ewi(-) clich. Der sich mutsam dunckt, | der sundet dick durch die | lüt, der der lütt willen alzÿt | vart, der ist gottes frunde | nicht. Es wurt nieman heilig, | er sÿ dann kön an der gere(-) ch­ti­keit. Jr solt ewr mussikeit | pflegen. Wer es nicht schade | an dem gütt, so wer es doch | schad an den geistlichen zuch(-) ten, die wil man bÿ der ge(-) selschafft siht so gott die | zÿt hin vnnutzlich der geist(-) lichen luten gar schad ist, wann | wir haben nit <ergers> eygens

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dann die zÿt, so wir die nit wol | anlegen, so werden wir arm dort, | do vnser froeden hort sol sin, | vnd vnser wunne iar vil. Lieber | herr, han ich ze vil gerett, das | vergebt mir durch die warheit. | Ein muter redt mit irm kind, | das sie mit andern luten nit entaet. | Sit ir mir getrüwet vnd uwch | mein rat nicht versmacht, da(-) | mit pindent ir mich, das ich üw | truw leist, dü en nicht vil frumt, | doch geit der offt ratt, der | selber kein hat. Got seÿ mit | ewch eweclich vnd musse üw | alles das leÿden, das iü schade | sÿ, vnd geb iü zetün, das ich

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gut sÿ vnd got lob­lich vnd ewr lon | grosz werde in dem himelrich […].