Offene Sprechstunde

Am 3. Mai haben wir unsere offene Sprechstunde zu Fragen des Transfers Lehre im Foyer der Universität begonnen. Zum Auftakt hat der Künstler Dominik Böhringer Gespräche mit Passanten, Interessierten und Fragenden geführt.

Worum geht es, so seine Frage an Vorbeilaufende, jetzt und hier? Ausgehend von der Beuys’schen Idee, dass nicht dieses oder jenes, sondern das Soziale selbst, wir alle und die Welt in der wir leben, das wichtigste und eigentliche Kunstwerk sind, das wir miteinander gestalten und dass dieses eben immer nur im jeweiligen Moment - hier und jetzt - existiert, öffnete er einen Kreis, einen geschützten Ort im Transitlärm des stark frequentierten Foyers. Die Idee zu diesem Kreis, der einen zweiten Raum öffnet, stammt aus der Schauspielausbildung, wo sie unter dem Namen „cercle des fous“ bekannt ist. Im Kreis der Verrückten darf die- oder derjenige, die oder der ihn betritt, tun und lassen, was sie oder er möchte. Es wird nicht kritisiert, nicht kommentiert, nicht dokumentiert, sondern einfach nur wahrgenommen. Verlässt man den Kreis, darf man sich sicher sein, dass das, was man dort zur Sprache oder Geste gebracht hat, nicht nach außen dringt. Dominik Böhringer führte, wie er gegen Ende der Aktion sagte, sehr intensive Gespräche. Eine Spur dieser Gespräche waren die kleinen Notizen, die Menschen im Kreis an einer Pinwand hinterließen. Die Aktion war stiller, als man es von sonstigen Eröffnungsveranstaltugen her kennt. Gerade deshalb aber lenkte sie von vornherein das Augenmerk auf die Qualität der Beratung, die wir vertreten, und die Transferkultur, für die wir uns einsetzen möchten: dialogisch, individuell, offen. Wir freuen uns auf viele produktive Gespräche!