Stilles Wissen laut gemacht

Presseinformation Nr. 113 vom 1. Oktober 2013

Workshop der Universität Konstanz zu unbewusstem Wissen schlägt Brücke zwischen den Wissenschaften

In einem interdisziplinären Workshop stellt die Universität Konstanz ein Phänomen in den Mittelpunkt, das sonst im Verborgenen bleibt: Unser „stilles“ oder „implizites Wissen“, das unbewusst im Menschen und in Institutionen schlummert und dennoch einen maßgeblichen Einfluss auf unser tagtägliches Kommunizieren und Handeln hat. Der Workshop „Tacit Knowledge in Intercultural Communication“ behandelt „implizites Wissen“ in so vielfältigen Bereichen wie Unternehmenskulturen und den informellen Regeln von Institutionen, in Kulturgedächtnis und kulturellem Wissen, in Erziehung und in der Psychologie. Der zweitägige Workshop ist eine Veranstaltung der Forschungsgruppe „Geschichte und Gedächtnis“ der Universität Konstanz und wird am Freitag und Samstag, 11. und 12. Oktober 2013, in der Bischofsvilla in Konstanz (Otto-Adam-Straße 5) stattfinden. Die Vorträge sind öffentlich und werden in englischer Sprache gehalten.

Eine Besonderheit des Workshops ist, dass er Forscherinnen und Forscher aus einer ungewöhnlich hohen Spannbreite an Fachbereichen zusammenführt und somit stark unterschiedliche Methoden auf innovative Weise vereint. Insbesondere die Nutzbarmachung von literaturwissenschaftlichen Methoden für verwaltungswissenschaftliche Fragestellungen zur Bewertung von Kultureinflüssen wird eine spannende Diskussionsgrundlage bieten.

Der Workshop versammelt internationale Expertinnen und Experten aus Literaturwissenschaft, Politik- und Verwaltungswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Sozialwissenschaft und Psychologie. Zu den Referentinnen und Referenten zählen unter anderem der renommierte schwedische Organisationssoziologe Prof. Dr. Nils Brunsson (Universität Uppsala, Schweden), der insbesondere mit seinem Buch „The Irrational Organization“ eine wichtige Grundlage für die Erforschung von „implizitem Wissen“ in Unternehmen schuf, sowie der Psychologe Dr. Boris Mayer (Universität Bern, Schweiz) und die Kommunikationswissenschaftlerin Angelika Herzig Eder (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz).

„Tacit Knowledge in Intercultural Communication“ wird gefördert von der Max-Planck-Gesellschaft und veranstaltet von der Universität Konstanz. Der Workshop wird organisiert von der Konstanzer Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann und der Konstanzer Verwaltungswissenschaftlerin Dr. Neena Gupta-Biener.

Weitere Informationen und das Programm im Detail