Spitzenforschung an „versteckten Daten“

Presseinformation Nr. 62 vom 8. Juni 2011

Einjähriger Forschungsaufenthalt des Spezialisten für Datensicherheit Prof. Dr. Xinpeng Zhang als Humboldt-Stipendiat an der Universität Konstanz

Shanghai, New York und nun die Universität Konstanz: Der Informatiker Prof. Dr. Xinpeng Zhang hat zum Juni 2011 seine Forschungsarbeiten im Bereich des „data hiding“, der „versteckten Daten“, an der Universität Konstanz aufgenommen. Als Humboldt-Stipendiat gehört er zur Spitzengruppe des internationalen Forschungsnachwuchses und bereichert mit seinem Aufenthalt die Forschung zur Datensicherheit am Konstanzer Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft.

Xinpeng Zhang beschäftigt sich mit der Einbettung von großen Mengen zusätzlicher Daten in digitale Multimedia-Dokumente, dem „data hiding“. Dieser Forschungsbereich ist bedeutend für Anwendungen, die versteckte Informationen durch spezielle statistische und visuelle Testverfahren entdecken sollen. Seinen praktischen Einsatz findet dieser Forschungszweig im Bereich des Urheberrechtsschutzes oder der geheimen digitalen Kommunikation: wenn beispielsweise Bilder mit versteckten Informationen durch bewusste Angriffe oder durch Informationsverluste beim Versenden im Internet beschädigt werden. „Während seines einjährigen Forschungsaufenthaltes an der Universität Konstanz soll ein Verfahren zur Reparatur von solcherart beeinträchtigen Bildregionen entwickelt werden“, erläutert Prof. Dr. Marc Scholl, Sprecher des Konstanzer Fachbereichs Informatik und Informationswissenschaft: „Wir freuen uns auf dieses vielversprechende Forschungsjahr.“ Xinpeng Zhang hat bereits in New York und Shanghai als Dozent und Professor gearbeitet und ist Spezialist für die Forschungsfelder Multimedia-Sicherheit, Digitale Wasserzeichen und Digitale Forensik.

Aus dieser Spitzenforschung heraus wird auch die Lehre in den Informatik-Studiengängen der Universität laufend weiterentwickelt und ausgebaut. „Lehre aus Forschung“ ist an der Universität Konstanz das Leitmotiv nicht nur des Fachbereichs Informatik und Informationswissenschaft. In den vergangenen zwölf Monaten wurden allein drei neue Juniorprofessuren für Visual Computing (Juniorprofessorin Dr. Dorit Merhof), Social Network Analysis (Juniorprofessor Dr. Steffen Rendle) und Visual Analytics (Juniorprofessor Dr. Tobias Schreck) besetzt, die zudem durch die Fellows des Zukunftskollegs Dr. Shujun Li und Dr. Andreas Karrenbauer in Forschung und Lehre unterstützt werden. Die positiven Effekte für die Lehre sind sehr groß, wie die Entwicklung der Konstanzer Informatik-Studiengänge zeigt: Die Studienplätze der Informatiker sind erstmals seit ihrem Bestehen alle belegt und zeichnen sich dabei durch ein hervorragendes Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studierenden aus. Zwei Bachelor-Studiengänge – der dreijährige Studiengang „Information Engineering“ und der vierjährige Studiengang „Informatik“ – sowie der internationale Master-Studiengang „Information Engineering“ können auf die Nachfrage nach Informatik-Studiengängen optimal reagieren.

„Gute Lehre und eine profunde Ausbildung sind der beste Garant für die Entwicklung neuer Forschung. Es sind schließlich die Absolventinnen und Absolventen, die mit ihren Leistungen die Entwicklung der Informatik auf internationalem Spitzenniveau weiterführen“, erklärt Marc Scholl: „Bei immer noch bestehendem Fachkräftemangel an Informatikern in der Wirtschaft ist dies ein klares Signal auch an alle Abiturientinnen und Abiturienten.“