Wie lassen sich komplexe Daten interaktiv darstellen? Copyright: Claudia Widmann, Universität Konstanz
Wie lassen sich komplexe Daten interaktiv darstellen? Copyright: Claudia Widmann, Universität Konstanz

SFB-TRR 161 im Bereich Visual Computing startet in die zweite Förderrunde

Gemeinsame Forschung der Universitäten Konstanz, Stuttgart, Ulm und der LMU München zum Thema „Quantitative Methoden für Visual Computing“ erhält weitere Förderung in Höhe von rund acht Millionen Euro

Der transregionale Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ wird für weitere vier Jahre mit rund acht Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Forscherinnen und Forscher aus der Informatik, Psychologie, Mathematik und Linguistik verfolgen gemeinsam das Ziel, mit computergestützter Verarbeitung und Darstellung von Bildinformationen die Qualität und Anwendbarkeit von Daten und Bildern mess- und bestimmbar zu machen. Das Verbundprojekt wird von den Universitäten Stuttgart und Konstanz getragen, Sprecher ist Prof. Dr. Daniel Weiskopf vom Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart. Auch die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und die Universität Ulm sind in die Forschungsbereiche eingebunden.

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Der SFB-TRR 161 forscht auf dem Gebiet des Visual Computing, der computergestützten Verarbeitung und Darstellung von Bildinformationen. Die Forscherteams beschäftigen sich dabei unter anderem mit der Frage, wie Computertechnologie und die visuelle Darstellung von Informationen besser von Menschen genutzt werden können. In den vergangenen vier Jahren der ersten Förderphase haben die rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbundprojektes unter anderem erforscht, wie man Bewegungen in Videodaten besser erkennen und bewerten kann, was etwa für Anwendungen im Bereich des autonomen Fahrens wichtig ist. Auch die Frage, wie realistisch Avatare in Computeranwendungen dargestellt werden sollten, wurde untersucht.

Verstärkung für Konstanzer Spitzenforschungszentrum im Bereich „Kollektives Verhalten“

In der zweiten Förderperiode sollen nicht nur die bisher entwickelten Ansätze und Methoden kontinuierlich verbessert werden, sondern auch neue Anwendungsgebiete und aktuelle technologische Entwicklungen berücksichtigt werden. Einige der Fragen, die beantwortet werden sollen, lauten etwa: Sollte sich ein Computersystem an das Benutzerverhalten anpassen? Wie lässt sich dieses mithilfe von künstlicher Intelligenz am besten vorhersagen? Wie können mit Virtual-Reality-Methoden große Datenmengen untersucht werden? Und ist es möglich, die Benutzer dabei problemlos zwischen realer und virtueller Welt wechseln zu lassen?

„Wir werden vermehrt Anwendungen betrachten, die Augmented- und Virtual-Reality-Technologien erfordern und einsetzen“, erläutert der stellvertretende Sprecher Prof. Dr. Oliver Deussen vom Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft der Universität Konstanz. „Auch Methoden aus den Bereichen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz werden eine Rolle spielen.“ Die Erkenntnisse des SFB-TRR 161 auf diesen Gebieten fließen unter anderem in die Forschung des neuen Konstanzer Exzellenzclusters „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ ein, an dem neben Prof. Dr. Oliver Deussen auch weitere maßgeblich beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (PIs) des transregionalen Sonderforschungsbereichs mitarbeiten.

Der Exzellenzcluster „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ wurde im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder eingeworben und ist Teil eines Konstanzer Spitzenforschungszentrums im Bereich „Kollektives Verhalten“, das mit modernsten Technologien datenbasiert das Verhalten von Tiergruppen und weiteren Kollektiven analysiert. Dieses Zentrum umfasst neben dem Exzellenzcluster das im Bau befindliche „Centre for Visual Computing of Collectives“ (VCC) sowie das jüngst gegründete Konstanzer Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, das als unabhängige Einrichtung aus dem Radolfzeller Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Ornithologie hervorgegangen ist und seinen Sitz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität Konstanz haben wird.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen einer Universität. Ein SFB-TRR erstreckt sich dabei auf mehrere Forschungsstandorte. Die Universität Konstanz konnte bislang drei Sonderforschungsbereiche einwerben. Der SFB-TRR 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ startet zum 1. Juli 2019 in seine zweite Forschungsphase.

Faktenübersicht:

  • SFB-TRR 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ wird auch weiterhin von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert
  • Förderdauer: vier Jahre; Fördersumme: rund acht Millionen Euro
  • Start der zweiten Förderphase: 1. Juli 2019
  • Getragen von den Universitäten Stuttgart und Konstanz unter Beteiligung der Universität Ulm und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • Sprecher: Prof. Dr. Daniel Weiskopf, Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart, Tel.: +49 711 685-88602, E-Mail: daniel.weiskopf@visus.uni-stuttgart.de
  • Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Oliver Deussen, Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft der Universität Konstanz, Tel.: +49 7531 88-2778, E-Mail: oliver.deussen@uni-konstanz.de
  • ExpertInnen aus der Informatik, Psychologie, Mathematik und Linguistik erforschen, wie sich durch die computergestützte Verarbeitung und Darstellung von Bildinformationen die Qualität und Anwendbarkeit von Daten und Bildern mess- und bestimmbar machen lässt
  • Unterstützung für den Konstanzer Exzellenzcluster „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ und das damit verbundene Spitzenforschungszentrum im Bereich „Kollektives Verhalten“ auf den Gebieten der Augmented und Virtual Reality sowie des Machine Learning