Innenhof der Universität
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Probleme und Lösungen

Ein Vortragszyklus über die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wirft einen Blick auf Gegenwart und Zukunft

Die Menschheit hat vier große Probleme: Armut, Bevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und Klimaerwärmung. Im Vortragszyklus „Die Grenzen des Wissens: Unsere Zukunft“ legen drei Referenten und eine Referentin dar, wie diese Probleme gelöst werden können. Es handelt sich um eine Veranstaltung der Universität Konstanz, der Akademie Berlingen, der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) (beide Schweiz) und der Internationalen Bodenseehochschule (IBH). Im Anschluss an die rund einstündigen Referate besteht die Möglichkeit, sich bei einem Apéro auszutauschen. Mit einer Fragerunde an die Referierenden schließt die Veranstaltung. Die Vorträge finden im März 2017 jeweils am Mittwochabend um 18.30 Uhr in der Campus-Aula der Pädagogischen Maturitätsschule in Kreuzlingen (Schweiz) statt. Der Eintritt ist frei.

Den Anfang macht am 8. März Prof. Dr. Hans-Werner Sinn von der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Vortrag „Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz?“ Der langjähriger Chef des Münchener Ifo-Instituts und Autor zahlreicher Bücher analysiert die Energiewende aus wirtschaftlicher Sicht und fragt: Ist die deutsche Energiewende tatsächlich solch ein großer Erfolg, wie von der Bundesregierung propagiert? Im Jahr 2015 stammten immer noch 79,4 Prozent der Primärenergie Deutschlands aus Erdöl, Erdgas und Kohle. Der globale Durchschnitt liegt bei 80 Prozent. Weitere Probleme sind die Speicherung, die Kosten und der Flächenverbrauch. Hans-Werner Sinn wird auf die Frage eingehen, wie sich diese Probleme heute lösen lassen.

Weiter geht es am 15. März mit Prof. Dr. Gian-Luca Bona und seinem Vortrag „Energietechnologien der Zukunft“. Gian-Luca Bona ist Direktor der Eidgenössischen Technischen Materialprüfungsanstalt (EMPA), die in der Forschung in allen Sparten der Energieerzeugung, Energiespeicherung und Energieeffizienz aktiv ist. Wirtschaftsexperten warnen vor einem zu raschen Umstieg auf die erneuerbaren Energien. Angesichts des globalen Bevölkerungswachstums müsse jede Energieform genutzt werden. Hinzu komme, dass rund die Hälfte der Menschen in großer Armut leben und sich teure Energien nicht leisten können. Der Vortrag zeigt nicht nur auf, was die Forschung zur Lösung dieser Probleme beitragen kann, sondern weist auch auf die Möglichkeit hin, dass in ferner Zukunft ganz neue Energieformen das Problem lösen könnten.

Am 22. März fragt Prof. Dr. Thomas Stocker in seinem Vortrag: „Klimawandel: Fluch oder Chance?“ Thomas Stocker von der Universität Bern ist einer der führenden Wissenschaftler des Weltklimarats, der 2007 den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen erhalten hat, die drohende Klimaerwärmung in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Die Wissenschaftler des Weltklimarates fordern eine möglichst rasche Reduktion der Treibhausgasemissionen und als vordringlichste Maßnahme der Umstieg auf die Erneuerbaren Energien. Thomas Stocker wird darlegen, dass diese Bedrohung auch eine Chance sein kann, indem die Menschheit gezwungen ist zusammenzuarbeiten, um eine Klimakatastrophe abzuwenden.

Der Abschlussvortrag am 29. März von Prof. Dr. Christina Colberg trägt den Titel „Globaler Wandel – die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Was kann die Bildung dazu beitragen?“. Die Dozentin und Fachbereichsleiterin Natur, Mensch, Gesellschaft an der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) beleuchtet Bildung als Schlüsselfaktor für eine lebenswerte Zukunft. Die aktuellen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenverknappung, Armut, Terrorismus und Migration sind vielschichtig. Christina Colberg plädiert für die Bildung als einziges nachhaltiges Gegenmittel für möglichst weite Teile der Bevölkerung. Dies gerade in weniger entwickelten Ländern, die mit Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption, Kriminalität und Terrorismus kämpfen.

Faktenübersicht:

  • Vortragsreihe: „Die Grenzen des Wissens: Unsere Zukunft“
  • Zeit: März 2017, jeweils mittwochs um 18.30 Uhr
  • Ort: Aula der Pädagogischen Maturitätsschule in Kreuzlingen (Schweiz), Schulstraße 39
  • Der Eintritt ist frei.