Kunstroboter und Roboterkunst

Presseinformation Nr. 111 vom 25. September 2013

Ausstellung „Zufallszwänge“ der Universität Konstanz präsentiert Malroboter und deren Bilder im BildungsTURM des Konstanzer Kulturzentrums

Können Roboter Kunst schaffen? Und bis zu welchem Grad lässt sich künstlerisches Schaffen imitieren? Können Malstile auf eine Maschine übertragen werden? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt der Ausstellung „Zufallszwänge. Roboterbilder zwischen Wissenschaft und Kunst“. Vom 28. September bis 20. Oktober 2013 präsentiert die Ausstellung malende Maschinen, die vom Künstler Patrick Tresset und den Computergraphikern Prof. Dr. Oliver Deussen und Thomas Lindemeier von der Universität Konstanz entwickelt wurden, sowie deren Gemälde im BildungsTURM des Konstanzer Kulturzentrums am Münster. Die Ausstellung wird von Dr. Albert Kümmel-Schnur mit Studierenden der Studiengänge Literatur-Kunst-Medien und Information Engineering der Universität Konstanz kuratiert. Besucher werden die Möglichkeit haben, sich von drei Malrobotern simultan porträtieren zu lassen und ihre Porträts zu erwerben.

Die Ausstellung zeigt Gemälde, die von Deussens und Tressets Robotern gemalt wurden, und gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Roboterkunst und -entwicklung. Der Stil der ausgestellten Bilder orientiert sich teilweise an den Meistern des Frühimpressionismus, kombiniert mit der Bildsprache früher Computergrafiken und der künstlerischen Handschrift von Patrick Tresset. Drei Malroboter namens „Paul“ und ein zum Künstler umgerüsteter Stiftplotter werden auf der Ausstellung bei ihrer Arbeit zu sehen sein.

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse des neunmonatigen Aufenthalts Tressets am Zukunftskolleg der Universität Konstanz und seiner Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Oliver Deussen. Gemeinsam entwickelten sie neue Algorithmen zur Steuerung des malenden Roboters „e-David“ – ein ehemaliger Industrieroboter, dem Deussen das Malen beigebracht hat. Am Beispiel eines Roboter-Stellvertreters wird die Ausstellung die Funktionsweise und Maltechnik von „e-David“ erläutern.

Patrick Tresset ist französischer „Künstler-Wissenschaftler“. In seinen Projekten und Ausstellungen thematisiert er die Beziehung des Menschen zur Maschine, insbesondere zu Robotern. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in renommierten Museen Londons wie Tate Modern, dem Victoria und Albert Museum und dem Science Museum. Im Herbst werden seine Arbeiten im Centre Pompidou, Paris, ausgestellt.

Oliver Deussen ist Professor für Computergrafik und Medieninformatik an der Universität Konstanz. Anhand seines Malroboters „e-David“ erforscht er die Frage, wie Malprozesse sich algorithmisch beschreiben lassen.

Albert Kümmel-Schnur ist Medien- und Kulturwissenschaftler. „Zufallszwänge“ ist das zehnte Ausstellungsprojekt, das er gemeinsam mit Studierenden realisiert.

Die Ausstellung „Zufallszwänge“ wurde vom Zukunftskolleg der Universität Konstanz finanziert und wird vom Amt für Schulen, Bildung und Wissenschaft der Stadt Konstanz unterstützt.

Weitere Informationen unter: www.zufallszwaenge.de

Ein kurzes Video zu Malroboter „e-David“

Ein kurzes Video zu Malroboter “Paul”

Eine Fotogalerie mit Bildern der Malroboter e-David und Paul

 

Hinweis an die Redaktionen:
Die Vernissage der Ausstellung „Zufallszwänge. Roboterbilder zwischen Wissenschaft und Kunst“ findet am 27. September 2013 um 18 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster in Konstanz statt. Alle interessierten Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind zur Vernissage herzlich eingeladen.