Forschungsaufenthalt eines „theoretischen Hackers“

Presseinformation Nr. 33 vom 26. März 2013

Humboldt-Forschungsaufenthalt an der Universität Konstanz für den chinesischen Informatiker Prof. Dr. Chengqing Li

Der chinesische Experte für Datenverschlüsselung Prof. Dr. Chengqing Li wird einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Konstanz im Rahmen des Humboldt-Programmes verbringen. In der Arbeitsgruppe „Multimedia Signalverarbeitung“ des Konstanzer Informatikers Prof. Dr. Dietmar Saupe wird Chengqing Li ab April 2013 gemeinsam mit Konstanzer Forscherinnen und Forschern an einer Optimierung von Bildverschlüsselungsalgorithmen arbeiten.

Chengqing Lis Forschung konzentriert sich auf die Analyse der Sicherheit von Verschlüsselungsverfahren für digitale Bilder und von kryptographischen Verfahren, die chaotische dynamische Systeme verwenden. „Man kann Herrn Li als einen ‚theoretischen Hacker‘ bezeichnen: Er liefert Verfahren, um zu gegebenen kryptographischen Algorithmen die maximal mögliche Information über die verwendeten geheimen Schlüssel zu bestimmen“, charakterisiert Dietmar Saupe den Forschungsschwerpunkt seines chinesischen Kollegen.

In Konstanz wird Li daran forschen, die Recheneffizienz von Bildverschlüsselungsverfahren zu optimieren. „Bildverschlüsselungsalgorithmen werden evaluiert und verglichen hinsichtlich des Verhältnisses ihrer Komplexität gegenüber der erforderlichen Rechenleistung, um die Verfahren zu knacken, das heißt um die geheimen Schlüssel zu extrahieren“, erklärt Dietmar Saupe.

Chengqing Li wurde 2008 an der City University Hong Kong promoviert und forschte anschließend an der Hong Kong Polytechnic University. Seit 2010 ist er  außerordentlicher Professor an der Xiangtan University, China.

Das Humboldt-Forschungsstipendium ermöglicht erfahrenen internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen sechs- bis 18-monatigen Forschungsaufenthalt an einer Hochschule in Deutschland. Das Programm ermöglicht internationalen Forscherinnen und Forschern somit, Wissenschaftsprojekte gemeinsam mit deutschen Forschungsgruppen umzusetzen und Kontakte zu deutschen Hochschulen zu schließen.