Dr. Heribert Knorr (unten links) und Prof. Dr. Herbert Jäckle

Ehrung für Prof. Dr. Herbert Jäckle und Dr. Heribert Knorr

Am Mittwoch, 6. Juli 2016, wurde die Ehrensenatoren-Würde der Universität Konstanz in feierlicher Form an Dr. Heribert Knorr, ehemaliger Ministerialdirigent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg, verliehen. Gleichzeitig wurde Prof. Dr. Herbert Jäckle, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, mit der Würde eines Ehrendoktors geehrt.

Der Fachbereich Biologie der Universität Konstanz hat Prof. Dr. Herbert Jäckle die Würde eines Ehrendoktors zugesprochen. Zur Begründung heißt es, Herbert Jäckle sei einer der großen deutschen Entwicklungsbiologen, der durch seine wissenschaftliche Arbeit und seine wissenschaftspolitischen Entscheidungen wesentlich dazu beigetragen habe, dass die deutsche Forschung auf diesem Gebiet führend geworden sei.

1949 in Konstanz geboren, studierte er in Freiburg Chemie und Biologie. Seit 1991 ist Herbert Jäckle Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und hat unter anderem den Leibniz-Preis, den Feldberg Preis, den Otto-Bayer Preis, den Deutschen Zukunftspreis und den Deutschen Verdienstorden verliehen bekommen. Er war von 2002 bis 2014 Vize-Präsident der Max-Planck-Gesellschaft und hat in dieser Funktion maßgeblich den Ausbau des ökologischen Teils des Fachbereichs Biologie in Konstanz befördert.

So hat Herbert Jäckle entscheidend dazu beigetragen, dass es zu gemeinsamen Professuren zwischen der Universität Konstanz und der Max-Planck-Gesellschaft kam. Die Forschungsabteilung des Max-Planck-Instituts für Ornithologie (MPIO) in Radolfzell konnte dabei durch eine gemeinsame Professur weitergeführt werden (Prof. Dr. Martin Wikelski), zudem wurde mit der Professur für Biodiversität und Kollektivverhalten eine zweite Gruppe an der Universität Konstanz etabliert, die von Prof. Iain Couzin, früher Princeton University (USA), geleitet wird. Aus der Zusammenarbeit des MPIO in Radolfzell und der Universität Konstanz ist in kurzer Zeit ein bedeutender Forschungsschwerpunkt erwachsen. Durch die Bündelung von Spitzenforschung aus Biologie sowie Informatik und Informationswissenschaft wird diese Zusammenarbeit in einem international herausragenden Forschungszentrum zu Schwarm- und Kollektivverhalten münden. „Herbert Jäckle hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Wissenschaft in Deutschland einen Riesenfortschritt gemacht hat. Er hat bedeutende Beiträge zur Internationalisierung der Wissenschaft geleistet, zum Beispiel für den Aufbau der International Max Planck Research Schools“, betonte Martin Wikelski in seiner Laudatio. Große Verdienste sieht Wikelski insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung: „Herbert Jäckle hat massiv gefördert, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigenständig und unabhängig arbeiten können.“

Ehrensenatoren-Würde für Dr. Heribert Knorr

Dr. Heribert Knorr war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2013 Ministerialdirigent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg und in dieser Eigenschaft für die Universitäten des Landes Baden-Württemberg zuständig. In der Begründung der Verleihung der Ehrensenatoren-Würde wird unterstrichen, in welch hohem Maß sich Heribert Knorr für die Belange der Universität Konstanz engagiert hat, unter anderem im Verlauf der Exzellenzinitiative des Bundes. Rektor Ulrich Rüdiger charakterisierte ihn in seiner Laudatio als „pragmatisch, zielgerichtet und entscheidungsfreudig, gleichzeitig mit Durchsetzungsvermögen. Mit Herzblut hat er sich für den Erfolg der Universität Konstanz eingesetzt. Sein kluger Rat war stets nicht nur willkommen, sondern vor allem hilfreich.“

Eine entscheidende Rolle kam ihm ebenfalls bei der Einrichtung der gemeinsamen Professuren der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Konstanz zu. „Beide Direktoren konnten als gemeinsame Berufungen zum Professor der Universität und Direktor am Max-Planck-Institut verwirklicht werden. Dieses Modell der Doppelberufungen aller Direktoren eines Max-Planck-Institutes gemeinsam mit einer Universität stellt in Deutschland einen Präzedenzfall dar und hat dem Standort Konstanz eine wissenschaftliche Neuausrichtung in den Lebenswissenschaften im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals ermöglicht“, heißt es in der Begründung zur Verleihung der Ehrensenatoren-Würde.

Als Ehrensenatoren werden Personen ausgezeichnet, die in Anerkennung für außergewöhnliche Verdienste um die ideelle oder auch materielle Förderung der Universität Konstanz geehrt werden sollen. In der Regel besteht eine enge persönliche Verbindung zur Universität Konstanz. Der Vorschlag geht vom Rektor der Universität aus, bestätigt werden muss er vom Senat. Mitglieder der Universität Konstanz können nicht zum Ehrensenator bzw. zur Ehrensenatorin ernannt werden.