Die Wirklichkeit im Modell

Presseinformation Nr. 102 vom 26. September 2011

Internationale Konferenz „SimBioMa 2011“ zu naturwissenschaftlichen Computersimulationen an der Universität Konstanz

Computersimulationen sind in den Naturwissenschaften ein unentbehrliches Hilfsmittel, um im molekularen Bereich Phänomene zu erfassen, zu erklären und Voraussagungen zu treffen. Der methodische und technische Stand der digitalen Simulation von molekularen Prozessen wird in der internationalen Konferenz „SimBioMa 2011: Molecular Simulations in Biosystems and Material Science“ vom 28. September bis 1. Oktober 2011 an der Universität Konstanz präsentiert und diskutiert werden. Zu der viertägigen Konferenz werden über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Europa, den USA, Japan und Indien erwartet.

„Es handelt sich um eine Konferenz über Computersimulationen in den Gebieten Physik, Biologie, Chemie und Materialforschung“, erläutert Koordinator Prof. Dr. Peter Nielaba. „Es sollen sowohl die neuesten Erkenntnisse in Hinsicht methodischer Herangehensweisen beleuchtet werden als auch aktuellste Forschungsergebnisse und Techniken vorgestellt werden, die mit Hilfe dieser Methoden gewonnen wurden“, so Nielaba weiter.

Für eine jede naturwissenschaftliche Computersimulation stellt sich die Frage, ob diese Modellierung ein umfassendes und korrektes Bild der Wirklichkeit wiedergibt oder ob die Simulationsmethode verfeinert werden muss. „Die verschiedenen Simulationsmethoden decken jeweils für sich bestimmte Detailbereiche in der Natur ab: von der Quantenmechanik bis hin zu mesoskopischen und makroskopischen Systemen“, führt Nielaba aus: „Die Verzahnung dieser einzelnen Methoden soll in unserer Konferenz besonders intensiv betrachtet werden.“ Ein enges Wechselspiel besteht dabei zwischen den theoretisch arbeitenden Forschern, die digitale Modelle erstellen und nutzen, und den experimentellen Forschungsbereichen der vertretenen Fachgebiete, die Simulationsergebnisse experimentell überprüfen.

Die Konferenz findet im Rahmen des von der European Science Foundation geförderten Programms „Simulations in Biosystems and Material Science” (SimBioMa) statt. Über 200 europäische Arbeitsgruppen sind an dem Forschungsprogramm beteiligt, das unter Peter Nielabas Federführung von der Universität Konstanz aus koordiniert wird. „SimBioMa 2011“ ist die Hauptkonferenz des Forschungsprogrammes; thematisch werden die Gebiete „Glasses and Granular Systems“, „Transport in Classical and Quantum Systems“, „Quantum Systems“, „Proteins, Peptides and Bio-Informatics“, „Soft Matter“, „Interfaces“, „Methods“ und „Multiscale Methods“ in einzelnen Sitzungen behandelt.

Weitere Informationen unter http://cms.uni-konstanz.de/simbioma2011/