Der See als Archiv

Presseinformation Nr. 95 vom 31. August 2011

Internationale Vereinigung der Limnogeologen tagt in Konstanz

Wegen der geographischen Lage und des wissenschaftlich attraktiven Umfelds wird der fünfte „Internationale Limnogeologische Kongress“ (ILIC V) an der Universität Konstanz am Bodensee ausgerichtet. Vom 31. August bis zum 3. September 2011 treffen sich hier rund 200 Teilnehmer, darunter zirka 80 Nachwuchswissenschaftler, aus 30 Ländern. Nicht zuletzt die Verleihung des Status „Unesco-Weltkulturerbe“ für die originalen Pfahlbaureste am Bodensee und an anderen Voralpenseen, wohin zwei eingeplante Exkursionen führen, unterstreicht die Bedeutung einer fächerübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Geologen, Archäologen, Limnologen und Paläobotanikern.

Die Limnogeologie ist eine junge Geowissenschaft. Sie agiert an der Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und angewandter Forschung bis hin zu den Geisteswissenschaften. Limnogeologie umfasst die natürliche Klima- und Umweltgeschichte von der frühen Erdgeschichte bis zu den Auswirkungen von anthropogenen, von Menschen verursachten, Aktivitäten seit der Ur- und Frühgeschichte. Im Vordergrund der Tagung stehen Klima- und Umweltinformationen aus geographischen Schlüsselregionen, limnologische, geochemische, biologische und physikalische Prozesse in Seesystemen sowie anthropogene Einflüsse auf diese Systeme.

Das Leitmotiv der International Association of Limnogeology (IAL), der Gründerin des Kongresses, ist der Umstand, dass Seen dynamische Systeme sind, die auf Umweltänderungen reagieren und diese in ihren Sedimenten archivieren. Die wissenschaftliche Zielsetzung der Veranstaltung ist das regelmäßige Zusammentreffen von Geowissenschaftlern und weiteren Naturwissenschaftlern sowie von Geisteswissenschaftlern, die alle für ihre Forschungsansätze moderne und fossile Seesysteme nutzen.

Der Kongress wird gemeinschaftlich von der TU Braunschweig, der Universität Konstanz und dem Institut für Seenforschung in Langenargen organisiert sowie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.