Mehrsprachigkeit fördern

Presseinformation Nr. 6 vom 20. Januar 2015

Das Zentrum für Mehrsprachigkeit an der Universität Konstanz feiert einjähriges Bestehen


(v.l.) Dr. Tanja Rinker und Prof. Dr. Janet Grijzenhout

Am 24. Januar 2014 wurde das Zentrum für Mehrsprachigkeit an der Universität Konstanz in Anwesenheit von Peter Friedrich, dem baden-württembergischen Landesminister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheit, eröffnet. Die Linguistinnen Prof. Dr. Janet Grijzenhout und Dr. Tanja Rinker, Initiatorin beziehungsweise Direktorin des Zentrums für Mehrsprachigkeit, laden deshalb für den 24. Januar 2015 in den Wolkensteinsaal des Konstanzer Kulturzentrums zur Ein-Jahresfeier ein, die unter dem Programmtitel „Mehrsprachigkeit in den Bildungsinstitutionen“ steht. Beginn ist um 13 Uhr. Anmeldung ist möglich unter der E-Mail-Adresse mehrsprachigkeit@uni-konstanz.de.

Die Zahl der Europäer, für die Mehrsprachigkeit Alltag ist, steigt kontinuierlich. Zugleich erwacht das Bedürfnis zu verstehen, was es bedeutet, heute in Europa multilingual zu leben. Entsprechend beruht die interdisziplinäre Arbeit des Zentrums für Mehrsprachigkeit an der Universität Konstanz auf den drei Säulen Forschen – Informieren – Beraten. Ziel der auch von der Stadt Konstanz unterstützten Einrichtung ist, Seminare, Schulungen, Elternberatung und Themenabende anzubieten, um den Wissensbedarf zur Mehrsprachigkeit abzudecken. So wurde im ersten Jahr seines Bestehens zum Beispiel ein Forschungskolloquium eingerichtet, außerdem gibt es eine Ringvorlesung und Workshops für Eltern zum Thema mehrsprachige Erziehung in der Familie. Gemeinsam mit der Stadt Konstanz wurden Veranstaltungen zu den Themen bilingualer Unterricht und Förderung mehrsprachiger Kinder in Kitas sowie Beratungen von Einrichtungen und Behörden durchgeführt. An der Universität wurde die Mehrsprachigkeit im Studium ins Veranstaltungsprogramm aufgenommen.

Das Zentrum für Mehrsprachigkeit gehört zum internationalen Netzwerk „Bilingualism Matters“, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Informationen zum Thema Mehrsprachigkeit mit Familien, Pädagogen und politischen Entscheidungsträgern auszutauschen. Ein Teil dieser Informationen werden als Forschungsergebnisse im EU-Projekt „Advancing The European Multilingual Experience“ (AThEME) generiert, das 17 internationale wissenschaftliche Partnerschaften umfasst und die Mehrsprachigkeit auf allen Ebenen der europäischen Gesellschaft erforscht. Das Zentrum für Mehrsprachigkeit, das vom Fachbereich Sprachwissenschaft und dem Zukunftskolleg der Universität Konstanz entwickelt wurde, kooperiert unter anderem mit den Universitäten Leiden, Niederlande, Reading und Queen Mary, Großbritannien, sowie Nantes, Frankreich.

Die Transferplattform „Mehrsprachigkeit in Kita und Schule“ wird künftig die Aktivitäten des Zentrums für Mehrsprachigkeit ausweiten. Das gemeinsame Projekt mit dem Staatlichen Schulamt Konstanz, den Kitas der Stadt Konstanz und dem italienischen Generalkonsulat wurde aktuell vom Ausschuss für Forschungsfragen (AFF) der Universität Konstanz bewilligt. Im ersten Jahr werden Daten erhoben, die unter anderem in Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und Erziehungspersonal einfließen werden.

Das Programm am kommenden Samstag im Wolkensteinsaal umfasst neben einem Rückblick auf das erste Jahr Vorträge über Mehrsprachigkeit sowie Beiträge aus der Praxis zu Mehrsprachigkeit in Kitas, Schulen und Hochschulen. Zum Abschluss der Veranstaltung sind in der Konstanzer Bar Le Sud ab 20 Uhr Gedichte in Englisch, Spanisch und Deutsch, begleitet von Jazzmusik, zu hören.

Das gesamte Programm ist unter www.mehrsprachigkeit.uni-konstanz.de nachzulesen.