Forschen bei der NASA

Presseinformation Nr. 118 vom 5. Dezember 2014

Dr. María Moreno-Villanueva wurde von der NASA zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt eingeladen

Die National Aeronautics and Space Administration, besser bekannt unter der Abkürzung NASA, hat Dr. María Moreno-Villanueva zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt in Houston, USA, eingeladen. Die Biologin, die seit 2010 an der Universität Konstanz im Bereich Molekulare Toxikologie arbeitet, wird bei der NASA ihren Forschungsbeitrag zu der Frage leisten, wie sich Menschen längere Zeit im Weltraum aufhalten können, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt den Forschungsaufenthalt, der am 1. März 2015 beginnen wird, mit der Finanzierung der eigenen Arbeitsstelle.


Dr. María Moreno-Villanueva während ihres ersten Besuchs bei der NASA, bei dem sie ihre Forschungsarbeit vorstellte.

Derzeit dauert der maximale Aufenthalt von Astronauten auf der in über 400 Kilometer Höhe um die Erde kreisenden Internationalen Raumstation ISS höchstens ein halbes Jahr. Die Belastungen der Astronauten im Weltraum sind hoch: Insbesondere die drei Faktoren Schwerelosigkeit, Bestrahlung durch die Sonne und psychische Stresssituation setzen den Menschen gesundheitlich zu. María Moreno-Villanueva, die unter anderem im Bereich Reparaturmechanismen bei geschädigtem Erbgut und Veränderung der DNA bei psychisch kranken Menschen forscht, wird während ihres Forschungsaufenthaltes jeden dieser drei Faktoren auf molekularer Ebene untersuchen.

„Mit Hilfe eines Modells, in dem alle drei Parameter gleichzeitig an Immunzellen angebunden werden, wollen wir beobachten, was mit der DNA passiert und wie die Zellen die Belastungen aushalten“, beschreibt María Moreno-Villanueva ihre Forschungsaufgabe bei der NASA. Insbesondere ist von Interesse, ob die Zellen kompensieren oder ob es summierende Effekte der drei Einflussfaktoren gibt. „Wenn wir das wissen, wissen wir auch, in welcher Richtung gegengesteuert werden kann“, erläutert die Biologin, die an ihrer Habilitation arbeitet.

María Moreno-Villanueva erhielt im Juli dieses Jahres den Umweltpreis der Stiftung „Umwelt und Wohnen an der Universität Konstanz“. Zum Weltfrauentag 2014 wurde der gebürtigen Spanierin der Preis „Mujer del Año“ – „Frau des Jahres“ der Region Murcia in Spanien verliehen. 2011 bekam sie den Ursula M. Händel-Tierschutzpreis für die Entwicklung eines Testverfahrens, das ohne Tierversuche auskommt.