„Die Sonstigen“ im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
Presseinformation Nr. 14 vom 31. Januar 2011
Vernissage einer Ausstellung an der Universität Konstanz über die Arbeit von Hochschulsekretärinnen
Am 7. Februar wird an der Universität Konstanz die Wanderausstellung „Die Sonstigen“ eröffnet. Die Ausstellung der Goethe-Universität Frankfurt wurde von der Sekretärinneninitiative uniTipp und der Beauftragten für Chancengleichheit der Universität Konstanz auf den Gießberg geholt.
Mit den 18 Plakaten aus Frankfurt und einem eigens von uniTipp gestalteten Plakat, die vom 7. bis 25. Februar 2011 in der Universität Konstanz zu sehen sind, wird auf die Arbeit und Position von Hochschulsekretärinnen aufmerksam gemacht. Deren wissenschaftsunterstützende Tätigkeit bildet das „unsichtbare“ und unverzichtbare Gerüst der Universität, ist aber gerade deshalb oft mit wenig Wertschätzung verbunden.
In einem Studierendenprojekt unter Leitung der Frauenbeauftragten der Goethe-Universität wurden im vergangenen Jahr Sekretärinnen und Sachbearbeiterinnen der Frankfurter Universität interviewt. Im Zentrum standen dabei Fragen nach Selbstwahrnehmung, Wünschen und Entwicklungen in der Arbeit als Hochschulsekretärin. Eine aufschlussreiche Sammlung von Zitaten der Teilnehmerinnen wurde mit Fotografien von Verena Specht-Ronique, Studentin der Kulturanthropologie, zu einer bemerkenswerten Präsentation zusammengestellt und im November letzten Jahres in Frankfurt erstausgestellt.
Es sind Kommentare wie „Wir tun Dinge, die nicht auffallen“, „Das ist doch ein Mensch der da sitzt und nicht eine Maschine“ und Betitelungen als „Schaltzentrale“, die gemeinsam mit Fotografien von Schreibmaschinen neben den neuesten Notebooks einen Eindruck von Vielfältigkeit, Entwicklung und auch Problemen der Arbeit von Universitäts-Sekretärinnen vermitteln. Unter dem markanten und durchaus selbstironischen Titel „Die Sonstigen“, nach der damals noch üblichen Bezeichnung für das wissenschaftsunterstützende Personal, haben sich 1991 die Sekretärinnen der Goethe-Universität Frankfurt zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen. „Der für die Ausstellung übernommene Titel ist auch eine symptomatische Kritik an Ansehen und Wertschätzung der unterschätzten Expertinnen des universitären Verwaltungsapparates“, betont Inés Eckerle, die Beauftragte für Chancengleichheit der Universität Konstanz.
An vielen deutschen Hochschulen gibt es mittlerweile Sekretärinneninitiativen. An der Universität Konstanz hat sich eine solche Initiative Mitte Juli 2009 gegründet. UniTipp hat sich zum Ziel gesetzt, die tägliche Arbeit der Sekretärinnen zu erleichtern und ihre Interessen zu vertreten. Das nächste Ziel ist eine Reform der Eingruppierung und damit verbunden eine angemessene Bezahlung. Auf der Website www.uni-konstanz.de/unitipp/ können Sekretärinnen uniTipp als Plattform für alle Fragen zur täglichen Arbeit in einem Hochschulsekretariat nutzen. Die Ausstellung wird im Eingangsfoyer der Universität Konstanz sowie auf Ebene A6 zu sehen sein. Bei der Eröffnung werden die Mitglieder von uniTipp gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit der Universität anhand einer szenischen Inszenierung eine Einleitung in die Thematik der Plakate geben.