Spielzeitthema Un|Schuld

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Wir, das Unitheater, beziehen in der aktuellen Spielzeit Stellung und beschäftigen uns und Euch mit dem Thema Un|Schuld. Bei vielen Entscheidungen, die wir täglich fällen, ist es uns gar nicht bewusst, dass wir eine Schuld auf uns laden, doch schuldig sind wir trotzdem. Seit Eva den Apfel vom Baum der Erkenntnis pflückte und Adam abbiss. Ob es der Lieblingspulli ist, der Kaffee am Morgen oder unser Smartphone: unvermeidbar klebt die Schuld an unseren Händen, indem wir diese Dinge kaufen, konsumieren und nutzen. Wir erleben eine immer stärkere Entfremdung zu unseren Mitmenschen, zu unseren Konsumgütern und den Bedingungen unter denen sie hergestellt werden. Die Auswirkungen schlecht bezahlter Arbeit oder schlechten, gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedienungen lasten schwer auf den Betroffenen – und wir sind schuldig, da wir diese Waren kaufen. Durch die Globalisierung wird die Entfremdung immer größer, räumlich und mental.

Ob wir wollen oder nicht, tragen wir eine Verantwortung, die wir jedoch häufig ignorieren. Eine gelebte Doppelmoral. Niemand will schuldig sein, oder anderen Leid zufügen; in unseren sozialen Kreisen und unseren Freunden und der Familie gegenüber, ist es oft leichter, moralisch zu handeln, doch wird es schwieriger, je weiter sich der Kreis ausweitet und je fremder uns die betroffenen Menschen sind. Es ist schier unmöglich geworden, in der westlichen, kapitalistischen Welt, in der wir leben, unschuldig zu sein. Es ist ein Teufelskreis, aus dem auszubrechen es unmöglich scheint.

Doch lohnt es sich überhaupt, ein schuldfreies Leben anzustreben, wenn die Erfolgsaussichten so karg sind? Steht nicht doch das Interesse und die Umsetzung des eignen Wohls an erster Stelle eines jeden Menschen? Ist es nicht sogar menschlich, durch sein Handeln einen gewissen Grad an Schuld auf sich zu laden? – Frei nach dem Motto „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, sagen wir, das Unitheater, jeder sollte sich seiner Verantwortung bewusst werden und sich der Herausforderung stellen, sein Verhalten zu bessern.

Mit unseren zwei Stücken in dieser Spielzeit, sowie mit Aktionen, wie dem Crash Day, wollen wir das Thema aufgreifen, darauf aufmerksam machen und auch provozieren.

 

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