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Lino Wirag
[lino.wirag@uni-konstanz.de]

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KollegiatInnen
Koordinator
HochschullehrerInnen



Poetologische Narrationsverfahren
des Graphischen in der Postmoderne    


Projektskizze


Eine verhältnismäßig junge Wissenschaft wie die Comicforschung lässt Raum für Neuentdeckungen: So wird in Zukunft nicht mehr nur nach den ästhetischen, kommunikativen und narrativen Strukturen und Strategien des Mediums zu fragen sein, sondern auch noch Produktionsästhetik, Materialität und Poetologie des Mediums, kurz: nach Fragen nach der Entstehung von Comics, den Bedingungen dieser Entstehung und der Reflexion darüber. Was machen Comic und Comiczeichner für Aussagen über den Produktionsprozess? Gibt es Kreativitätstheorien des Comic? Wie sehen Vorstufen, Prä- und Paratexte aus? Welche Modelle von Comic-Autorschaft lassen sich rekonstruieren? Wo lassen Comicarbeiten auf eine immanente Poetik schließen; lassen sich überhaupt poetologische Positionen isolieren, bestimmte Praxen und Verfahren beobachten? Was für Resultate erbringt die Untersuchung von Werkstätten? Wo hinterfragen Comics sich selbst? Welchen Anschluss an den abendländischen Poetik-Diskurs mit seinen verschiedenen Ausprägungen – Stichworte Genieästhetik, Werkstattgespräch, Poetikvorlesung, Schreibschule, Kreativitätsdiskurs, Regelpoetik – lassen sich finden? Und nicht nur: Wie entstehen Comics?, sondern vor allem: Was kann man daraus für die kulturelle Theorie (und Praxis) lernen? Meine Forschungsarbeit versucht, bisher kaum bearbeitete Fragen zur Entstehung von Comics zu beantworten und vor allem spezielle Werkstattsituation, bezogen auf reale Produktions-, Material- und Zeichenbedingungen zu untersuchen. Aus deren Beobachtung können sukzessive Thesen formuliert werden, die nicht nur den Forschungsbereich Comic, sondern auch den gesamten Bereich kultureller Produktion betreffen und für die Bereiche Kreativitätstheorie, Produktionsästhetik, Poetologie, Praxeologie und sogar Pädagogik fruchtbar gemacht werden können.