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3.-4. Februar 2012
Workshop: Das Reale in der Psychoanalyse

3. Februar: Vorträge (9.30 Uhr, V 1001)
4. Februar: Arbeitsgespräche (9.30 Uhr, Y 311)

Teilnahme an den Arbeitsgesprächen nach Anmeldung bis 29.01.2012 unter das.reale@gmx.de. Texte zur vorbereitenden Lektüre werden im Vorfeld elektronisch zur Verfügung gestellt.

Konzeption und Organisation: Luisa Banki, Samuel Strehle

>Download Programm [pdf]
>Download Abstracts [pdf]

Einführung:

Die Frage nach der Wirklichkeit hinter den Zeichen hat die psycho­analytische Theorie und Praxis seit jeher beschäftigt. Bereits bei Sigmund Freud findet sich dabei eine eigentümliche Doppelung des Realitätsbegriffs: Einerseits verweist Realität hier auf »objektive Realität« im Sinne der materiellen und sozialen Außenwelt, die dem Individuum ihre Eindrücke einprägt; andererseits spricht Freud von einer »psychischen Realität«, die sich in imaginären Phantasien, Bildern, Wünschen und Ängsten ausdrückt. Eine anders gelagerte, aber verwandte Doppelung ist in Jacques Lacans struktura­listischer Weiterentwicklung der Psychoanalyse erkennbar. Dort wird Realität einerseits als imaginäre und vor allem symbolische Ordnung ver­standen, andererseits »das Reale« als dasjenige, was in dieser Ord­nung als Sinnentzug oder Leerstelle auftaucht.
So erscheint das Reale in der Psychoanalyse zweifach: zum einen im Inneren des psychischen Systems, zum anderen in seinem Außen bzw. an den Systemgrenzen. Diese konzeptionelle Doppelung er­laubt es, die kulturwissenschaftliche Frage nach dem Realen gleich­zeitig von der ›realistischen‹ wie auch von der ›phantasmatischen‹ Seite her zu betrachten. In den Blick geraten nun die gegenseitigen Durch­dringungen, Wechselbeziehungen und Transformations­ver­hältnisse zwischen Innen und Außen des psychischen Systems, ohne die pro­duktive Spannung dieser beiden Seiten in eine Richtung auflösen zu müssen. Wie kaum eine andere Disziplin verfügt die Psychoanalyse über ein reichhaltiges und differenziertes Instrumen­tarium von Begriffen und Konzepten, mit denen sich diese Be­ziehungen in den Blick nehmen bzw. überhaupt erst sinnvoll denken lassen. Der inter­disziplinär angelegte Workshop widmet sich den vielfältigen Möglichkeiten der Aktualisierung und Weiterentwicklung dieses Instrumentariums.

Programm:

Freitag, 3. Februar 2012 – Vorträge (Raum: V 1001)

09:30-10:00     Begrüßung und Einführung

10:00-11:15     Mario Erdheim
Psychoanalytisches zu Realität und Phantasie

11:15-12:30     Matthias Kettner
Die gesellschaftliche und die seelische »Konstruktion von Wirklichkeit«. Ein Vergleich

Mittagspause 12:30-14:30

14:30-15:45     Felix Ensslin
Der Diskurs des Analytikers und die Ästhetik

15:45-17:00     Erik Porath
Instanz des Realen. Das endlose Schwinden der Wirklichkeit und die Macht des Un-Wirklichen

Kaffeepause 17:00-17:30

17:30-18:45     Mai Wegener
            Das bleierne Kästchen. Zum Realen bei Freud und Lacan

Gemeinsames Abendessen 19:30

Samstag, 4. Februar 2012 – Arbeitsgespräche (Raum: Y 311)

09:30-11:30     Leitung: Erik Porath

Kaffeepause 11:30-11:45

11:45-13:45     Leitung: Mario Erdheim

Mittagspause 13:45-15:00

15:00-17:00     Leitung: Felix Ensslin