Lichtspiel im Foyer
Lichtspiel im Foyer

fair sprechen - fair schreiben: gendergerecht, diskriminierungsfrei und inklusiv

Für eine gelingende Kommunikation ist es nicht wichtig, wie wir etwas meinen. Wichtig ist, was unser Gegenüber versteht.

Die Verwendung einer gendergerechten und diskriminierungsfreien Sprache fördert ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander frei von Klischees und stereotypen Rollenbildern. Eine inklusive Sprache schließt alle Menschen ein, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Alter, Befähigung oder sexueller Identität. Die Universität Konstanz versteht sich als geschlechtergerechte Hochschule, die Vielfalt begrüßt und Offenheit fördert.

Veröffentlichungen der Universität

Die Universität Konstanz hat sich verpflichtet (siehe Gender Kodex Punkt 2) in allen Veröffentlichungen eine gendergerechte Sprache zu verwenden. Mit der Änderung des Personenstandsgesetzes im Dezember 2018 wurde neben männlich oder weiblich die Option divers als dritter positiver Geschlechtseintrag eingeführt. Im Newsletter EIN|BLICK Nr. 11 von 2019 erfahren Sie mehr zu dieser Änderung.

Das Rektorat der Universität Konstanz hat am 21.07.2021 beschlossen, Berufsbezeichnungen in Stellenausschreibungen mit Asterisk zu versehen. Begleitende Adjektive werden in der femininen Form verwendet.
Z.B.: An der Universität ist die Stelle der stellvertretenden Leiter*in der Abteilung xy zu besetzen.

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Eine interdisziplinäre und abteilungsübergreifende Sprach-AG der Universität hat die Leitlinie zu inklusiver Sprache (2021)  erarbeitet. Die Universität Konstanz empfiehlt seit Anfang 2020, sofern möglich, eine inklusive, genderumschreibende Schreib- bzw. Sprechweise zu verwenden. Tipps zur Umsetzung sowie Beispiele finden Sie in den u.a. Anlagen.


Ihre Texte werden gendergerecht und inklusiv, wenn Sie...

  • so formulieren, dass aus Ihrem Text klar hervorgeht, ob Sie ausschließlich Frauen meinen oder ausschließlich Männer, oder ob Sie alle Geschlechter meinen.
  • Frauen und Männer explizit benennen, wenn Sie tatsächlich nur diese meinen. Bitte bedenken Sie, dass Sie nicht immer mit Sicherheit wissen können, wie sich Menschen jeweils geschlechtlich positionieren.
  • genderumschreibende, geschlechtsneutrale Formulierungen verwenden. In den Anlagen (s.o.) finden Sie Inspiration und insgesamt hilfreiche Beispiel für geschlechtsneutrale Umschreibungen (z. B. "Liebes Team", "Sehr geehrtes Publikum" usw.)
  • das Gendersternchen *, den Unterstrich oder einen Doppelpunkt verwenden, falls eine genderumschreibende Form nicht möglich ist. (Student*innen, Doktorand_innen oder Mitarbeiter:innen)
  •  stereotype oder veraltete Rollenbilder und Klischees sowohl in der Sprache als auch in bildlichen Darstellungen vermeiden.
  • auf die „Generalklausel“ verzichten, dass aus Gründen der Lesbarkeit des Textes das generische Maskulinum verwendet wird, aber alle Geschlechter gemeint seien (die sogenannte Legaldefinition).

Typografische Sonderzeichen

Bei Webtexten und Textbeiträgen, die in den Sozialen Medien veröffentlicht werden, führt das Gendersternchen als Sonderzeichen derzeit noch zu technischen Problemen. Daher sollten Sie das Gendersternchen dort nicht verwenden sondern Umschreibungen, Passiv, Partizip, direkte Anrede etc. nutzen.
Auch andere typografische Sonderzeichen (Doppelpunkt : oder Unterstrich _) führen in Webtexten zu technischen Problemen.

Leitfäden (externe Autor*innen)

Gendern in der Dissertation - Ein Leitfaden für gender- und diskriminierungssensibiliserte Sprache in der Dissertation

Gendern in der Dissertation - Ein Leitfaden für gender- und diskriminierungssensibiliserte Sprache in der Dissertation

Ein Team aus 15 Autor*innen hat mit der Unterstützung von OpenRewi diesen Leitfaden erarbeitet. Der Leitfaden beschäftigt sich mit theoretischen Hintergründen und Verwendungsmöglichkeiten. Er soll in erster Linie die Erstellung von Dissertationen unterstützen. Deshalb enthält er Kapitel zu den linguistischen Grundlagen, weiteren Dimensionen…

Stellungnahmen der Hochschulkonferenzen und des Ministeriums

Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen - bukof - empfiehlt in ihren Standpunkten für eine geschlechtergerechte Hochschulpolitik die Verwendung des Gendersternchens. Gendern ändert (Seite 18f)

Die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an den wissenschaftlichen Hochschulen Baden-Württembergs (LaKoG) hat im September 2021 Empfehlungen der LaKoG zur geschlechtergerechten Sprache an Hochschulen formuliert.

Aufgrund einer Anfrage an den Landtag von Baden-Württemberg zur Praktikabilität und Prüfungsrelevanz der geschlechtersensiblen Sprache, hat das Staatsministerium folgende Stellungnahme abgegeben.

Das Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS (Center of Excellence Women and Science) hat unter Ja zu geschlechtergerechter und inklusiver Sprache​​​​​​​ verschiedene Forschungsartikel zusammengestellt. 

Beiträge aus wissenschaftlicher Perspektive

Harald Lesch, Gendern - Wahn oder Wissenschaft?

In Leschs Kosmos geht Harald Lesch darauf ein, dass sich Gendern nicht nur auf die Sprache beschränkt und durchaus sinnvoll ist.

Luise F. Pusch: und der Genderstern

Ende der 1970er Jahre begründeten Luise F. Pusch und Senta Trömel-Plötz die feministische Sprachkritik. Ihr Engagement hat die habilitierten Linguistinnen die Karriere an der Universität gekostet. Luise F. Pusch im Interview.  

Anatol Stefanowitsch: Warum Sprachwandel notwendig ist.

Anatol Stefanowitsch ist Professor für Sprachwissenschaft an der FU Berlin. Er erläutert im Tagesspiegel vom 03.09.2020, warum Sprachwandel notwendig ist und Nele Pollatscheks Vorschlag zum generischen Maskulinum zurückzukehren, keine Option ist.

Anatol Stefanowitsch: Das Generische Maskulinum ist ein Scheitern der sprachlichen Inklusion.

Anatol Stefanowitsch erklärt in ze.tt vom 23.05.2019, warum das generische Maskulinum ein Scheitern der sprachlichen Inklusion darstellt und welche Folgen es für Frauen und nicht-binäre Menschen hat.

Mai Thi Nguyen-Kim: Sollte man gendern?

Sollte man gendern? Von Mai Thi Nguyen-Kim,  18.10.2018
Mai Thi Nguyen-Kim, promovierte Chemikerin, seit Juni 2020 Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. Sie ist eine deutsche Wissenschaftsjournalistin und Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF, Autorin und YouTuberin.

Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums ...

Prof. Dagmar Stahlberg (Lehrstuhl für Sozialpsychologie Universität Mannheim) und Sabine Sczesny untersuchten bereits 2001 die Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen (pdf). Sie belegten, dass nicht-männliche Personen sich vom generischen Maskulinum weniger angesprochen fühlen und dass die Verwendung des generischen Maskulinums' hauptsächlich mentale Bilder von Männern hervorruft.

Medienbeiträge zu Gender-Sprache in Film, Dokumentation, Kabarett und Musik

Gendergerechte Sprache ganz einfach

Erklärvideo mit Beispielen der Fuma - Fachstelle Gender und Diversität NRW - warum geschlechtergerechte Sprache sinnvoll ist.

Wer hat Angst vorm Genderwahn?

Wer hat Angst vorm Genderwahn? - Der Kulturkampf ums Geschlecht.
Ein Film von Karsten Gravert

Was auf den ersten Blick nur wie ein kleiner Krieg der Sternchen aussieht, ist in Wahrheit eine der tiefgreifenden kulturellen Umwälzungen unserer Zeit. Gendersensible Sprache in den Behörden, Gendersternchen, Genderklos, der neue Personenstandseintrag “divers“, Gender Studies als Trendfach an den Unis. Alles begann mit einer gewagten akademischen These - nämlich, dass wir ein soziales Geschlecht haben und dass wir alles Mögliche außer „männlich“ und „weiblich“ sein können. Diese Überzeugung ist mittlerweile im gesellschaftlichen Mainstream, in den Kindergärten und Amtsstuben angekommen. Doch es regt sich Widerstand, von ganz rechts bis tief hinein in die Mitte.

Gendern - philosophisch geprüft. Gert Scobel

Gendern – philosophisch geprüft - Gert Scobel  07.01.2021

Wie gendere ich richtig? Gendersternchen – Ja oder Nein? Unterstrich, Bindestrich, generisches Femininum? Diese Fragen sind Euch bestimmt schon begegnet oder Ihr habt sie euch selbst gestellt. Im Diskurs über die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, und darüber hinaus, Geschlechtern im Allgemeinen, ist gendergerechte Sprache ein zentrales Thema, welches im Kampf um die Gleichstellung aller Menschen nicht unter den Tisch fallen darf.
Ohne großartig spracherzogen zu sein, wissen die meisten von uns, dass Sprache Sichtweisen, Emotionen oder Meinungen ausdrückt. Sprache definiert und bestimmt, was für uns normal ist. Letztendlich beeinflusst Sprache unsere Wahrnehmung von Dingen und Personen.
Dass Sprache ein wichtiges gesellschaftliches Mittel ist, wusste schon der Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein. Und trotzdem sträuben sich nach wie vor viele gegen das Gendern. Zu umständlich oder gar unschön. Wieder andere finden, dass das Nicht-Gendern lediglich Feminist*innen ein Dorn im Auge ist.
In diesem Video beleuchtet Gert Scobel das Thema auch aus wittgensteinscher Sicht und klärt auf, wieso das Gendern uns einen Schritt näher an die Problembehebung führt.

Sarah Bosetti - Gendern mit Friedrich Merz

Gendern mit Friedrich Merz | Bosetti will reden! 18.11.2020

Sarah Bosetti präsentiert Kabarett am Puls der Zeit. Was bewegt das Netz aktuell? Welche gesellschaftlich relevanten Themen brennen den User*innen unter den Nägeln? Was treibt das World Wide Web um? Die Kabarettistin präsentiert sympathisch, satirisch und provokant.

Hamburger Mädchen rappen

Hamburger Schülerinnen protestieren zum Weltmädchentag, 11. OKTOBER 2018
Mit Unterstützung der Theaterpädagogin und Musikerin Jamie Watson von pinkstinks entstand der der Song "Sichtbar sein" der die Mädchen begeisterte. Sie selbst lieferten Bilder und Szenen und brachten Beispiele aus ihrem Schulalltag ein, die sie täglich auf die Palme brachten.

Gendern: Sinnvoll oder Quatsch

Gendern. Für die einen sind Gendersternchen und Binnen-I wichtig, für die anderen nicht. Bringt Gendern überhaupt was? Hier kommt der Faktencheck des SWR3  mit Philip Wegmann vom 19.10.2021

beta stories: Doku über das Gendern

Gendern: Das sind die Vor- und Nachteile geschlechtergerechter Sprache. beta stories ist eine Doku des BR, 08.07.2021

Von Mann zu Mann: #Gendern – Moritz Neumeier

Moritz Neumeier ist Poetry Slamer, Stand up Comedian und Videobloger. Sein Blog Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier wurde unter anderem von ZEITonline präsentiert. In ihm redete er vorrangig über gesellschaftliche Themen wie Fremdenhass und Sexismus.

In Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier  vom 29.03.2019 erklärt er, warum gendergerechte Sprache wichtig ist.

Er ist regelmäßig Gast in diversen TV-Shows, wie z. B. Die Carolin Kebekus Show, Luke! Die Greatnightshow, Die Anstalt, Extra 3 oder dem Neo Magazin Royale.