Ins Eliteprogramm aufgenommen

Presseinformation Nr. 9 vom 24. Januar 2014

Drei Nachwuchswissenschaftler der Universität Konstanz werden von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert

Dr. Miriam Lay Brander vom Fachbereich Literaturwissenschaft, Dr. Daniele Brida vom Fachbereich Physik und Dr. Andreas Thum vom Fachbereich Biologie der Universität Konstanz sind ins Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung aufgenommen worden. Für ihre eingereichten Projekte werden sie in den kommenden zwei Jahren jeweils mit einer Summe zwischen 85.000 Euro und 95.000 Euro unterstützt. Die Postdocs erhalten die bewilligten Mittel zur Durchführung eines eigenen Forschungsprojektes. Damit können Personalkosten sowie benötigte Sachmittel finanziert werden. Die Nachwuchswissenschaftlerin und die zwei Nachwuchswissenschaftler sind Mitglied des Zukunftskollegs der Universität Konstanz.

Das Projekt der Romanistin Miriam Lay Brander trägt den Titel „Gattung und Globalisierung. Zum transkulturellen Transfer von Gattungen in (post-)kolonialen Kontexten“. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt fragt danach, wie bestimmte Textgattungen durch kulturelle Austauschprozesse in (post-)kolonialen Kontexten französischer, spanischer und portugiesischer Sprache angeeignet, umcodiert und transformiert werden und wie auf diese Weise neue Gattungen entstehen, die sich nicht mehr in ihrem ursprünglichen Kontext verankern lassen. Die Romanistin ist seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Romanische Literaturen“ von Prof. Dr. Ulrike Sprenger. Sie ist assoziiertes Mitglied des Zukunftskollegs sowie des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz.

Das Projekt „Ultraschneller Elektronentransport in Quanten-Nanosystemen“ des Physikers Daniele Brida verfolgt das Ziel, extrem kurze Lichtimpulse als optische Schalter in nanoelektronischen Schaltkreisen zu nutzen. Die innerhalb des Projektes entwickelte Technik ermöglicht den Zugang zu fundamentalen physikalischen Eigenschaften des Elektronentransportes in prototypischen Systemen. Damit wird eine Tür für neue physikalische Phänomene geöffnet. Daniele Brida ist seit 2013 Mitglied des Zukunftskollegs an der Universität Konstanz. Seit 2012 leitet er eine Nachwuchsgruppe am Fachbereich Physik.

Das Forschungsprojekt von Andreas Thum ist mit „The role of dopamine in learning and memory: A single cell approach in Drosophila larvae“ betitelt. Der Neurobiologe nutzt Drosophila-Fliegenlarven als Modell-Organismen, um zu verstehen, wie ein sehr einfaches, elementares Gehirn lernt und neue Informationen als Gedächtnis speichert. Dank der Simplizität des Larvengehirns ist es erstmals möglich zu analysieren, wie einzelne Zellen im Gehirn den Botenstoff Dopamin einsetzen, um „Belohnung“ und „Bestrafung“ zu codieren. Dopamin besitzt im menschlichen Gehirn ähnliche Funktionen, daher können diese Studien mittelfristig auch Arbeiten inspirieren, die nicht auf ein Insektengehirn limitiert sind. Andreas Thum ist seit 2011 Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter und Mitglied des Zukunftskollegs an der Universität Konstanz.

Das Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung wird seit 2002 regelmäßig ausgeschrieben. Die Baden-Württemberg Stiftung will damit junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Baden-Württemberg auf ihrem Weg zur Hochschulprofessur unterstützen. Dazu gehört, dass die Nachwuchsforschenden zum einen exzellente Forschungsarbeit leisten und zum anderen Kompetenzen in den Bereichen Lehre und akademische Selbstverwaltung erwerben. Ein besonderes Augenmerk liegt im Eliteprogramm darüber hinaus auf der Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.