Innovationskraft in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Universität Konstanz ist bei der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundes erfolgreich

In der zweiten Auswahlrunde der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) war die Universität Konstanz erfolgreich. Sie hatte sich um Mittel in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro beworben. Die zugesagte Förderung umfasst den Zeitraum von Januar 2016 bis Juni 2019, über die konkrete Höhe der Fördersumme wird zu einem späteren Zeitpunkt informiert. Die Universität Konstanz ist Hauptantragsteller, wobei sie im Projekt eine Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG, Schweiz), dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasium) Rottweil sowie dem Kooperationsnetzwerk Partnerschulen eingeht.

Ziel des Projektes, das unter Federführung der Universität Konstanz steht, ist, gemeinsam mit den Kooperationspartnern eine so genannte „Binational School of Education“ (BS) zu gründen, die als hochschul- und grenzübergreifender Lehr- und Forschungsverbund in dieser Form einzigartig ist und die an der Lehramtsausbildung beteiligten Einrichtungen vernetzt. Die BS soll eng in die Strukturen und Gremien der Universität Konstanz eingebettet und gemeinsam mit der PHTG in der Schweiz getragen werden sowie alle vier Partnereinrichtungen („edu4“) verknüpfen. Inhaltlich sollen die Lehramtsstudiengänge so weiterentwickelt werden, dass über eine Stärkung der Praxisbezüge die Professionalisierung der Ausbildung weiter geschärft wird. Dies soll unter anderem durch den Aufbau von Professuren im Bereich der Fachdidaktik und die Erweiterung der Bildungswissenschaft um einen Forschungs- und Lehrschwerpunkt erreicht werden. Vorgesehen ist auch, den Umgang mit Heterogenität und Inklusion stärker zu gewichten sowie Bildungswissenschaft, Fachdidaktiken und Fachwissenschaften systematisch zu verknüpfen.

In der Lehramtsausbildung für Gymnasien und für kaufmännische Schulen und Wirtschaftsgymnasien kommt der Universität Konstanz eine wichtige Rolle im südlichen Baden-Württemberg zu. Im Studiengang Lehramt für Gymnasien waren im Wintersemester 2014/15 in 16 Fächern etwa 1.400 Studierende immatrikuliert sowie etwa 350 Studierende der Wirtschaftspädagogik.

Mit der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ setzen das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) Zeichen, um zukünftige Lehrerinnen und Lehrer noch besser als bisher auf die Praxis vorzubereiten. „Die ausgewählten Projekte reagieren auf die gestiegenen Anforderungen an den Lehrerberuf. Lehrerinnen und Lehrer sollen nicht nur Experten für ihr Unterrichtsfach sein, sondern Kinder und Jugendliche gezielt in ihrer Entwicklung fördern“, heißt es von Seiten der GWK zur Förderzusage. Bis zum Jahr 2023 stellt der Bund für die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ bis zu 500 Millionen Euro bereit. Über die Auswahl der Projekte entschied ein 18-köpfiges Gremium. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der schulpraktischen Lehrerausbildung, der Studierenden sowie des Bundes und der Länder an.

Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger äußerte sich sehr erfreut über die Förderzusage und dankte allen Partnern. „Das Projekt ist facettenreich, viele Ideen sind darin eingegangen“, sagte Rüdiger. Für die Zukunft sei das Projekt „von allergrößter Bedeutung“, betonte er. „Wir freuen uns extrem über diesen Meilenstein“, äußerte auch die Rektorin der PH Thurgau, Prof. Dr. Priska Sieber.

Von links: Prof. Dr. Matthias Armgardt, Prorektor für Lehre; Fabian Krapf, Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung; Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger; Prof. Dr. Priska Sieber, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Thurgau; Jürgen Kaz, Leiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Konstanz und Sprecher des Kooperationsnetzwerks Partnerschulen, sowie Prof. Dr. Stephan Schumann, Wirtschaftspädagogik, Projektleitung. (nicht im Bild: Prof. Dr. Günther Trenz, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Rottweil, und Prof. Dr. Thomas Götz, Erziehungswissenschaft, Projektleitung).