Bodenseeufer mit dem Limnologischen Institut und dem Campus der Universität Konstanz im Hintergrund
Bodenseeufer mit dem Limnologischen Institut und dem Campus der Universität Konstanz im Hintergrund.

Für intakte Seeufer

Interdisziplinäres Forschungsprojekt „HyMoBioStrategie“ zu den Auswirkungen der durch Menschen verursachten Veränderungen in der Uferzone des Bodensees stellt Ergebnisse vor

In den vergangenen Jahrzehnten konnte in zahlreichen Voralpenseen eine zunehmende Erosion der Sedimente in den Flachwasserzonen beobachtet werden. Bislang sind die Auswirkungen der durch den Menschen verursachten Veränderungen in den Uferzonen von Seen nicht hinreichend verstanden worden. Das betrifft insbesondere die komplexen Wirkungszusammenhänge, wie sie bei Uferverbauungen und Hafenanlagen, aber auch bei Renaturierungsmaßnahmen auftreten.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,2 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt „HyMoBioStrategie“ erforscht seit 2015 diese Auswirkungen in der Uferzone des Bodensees. Geleitet und koordiniert wird es von dem Seenphysiker Dr. Hilmar Hofmann am Limnologischen Institut der Universität Konstanz. Auf der Abschlussveranstaltung am 17. Oktober 2018 im Kloster Hegne stellen die Projektpartner ihre Forschungsergebnisse und Handlungsempfehlungen vor.

Nach den Grußworten von Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Dr. Sebastian Hoechstetter vom Projektträger Jülich haben zunächst die auswärtigen Gäste das Wort. Dr. Gregor Thomas vom Bundesamt für Umwelt der Schweiz (Bern) stellt die Revitalisierung von Seeufer in der Schweiz vor.

Die Ergebnisse des baden-württembergischen Landesamts für Denkmalpflege werden von Dr. Renate Ebersbach vorgestellt. Hier werden die Pfahlbauten des UNESCO-Welterbes eine wichtige Rolle spielen, die von der schleichenden Ufererosion bedroht sind.

Dr. Hilmar Hofmann vom Limnologischen Institut der Universität Konstanz wird seine eigenen Forschungsergebnisse vorstellen, wobei auch die Wellenbelastungen durch die „Weiße Flotte“ zur Sprache kommen.

Daran schließt sich Dr. Martin Wessels vom Institut für Seenforschung in Langenargen an. Er präsentiert neue Messtechniken und Ergebnisse bei der Erforschung der Sedimente im Bodensee.

Christian Degel vom Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik kommt mit schwerem Gepäck: Er bringt den „Hydrocrawler“ mit, eine schwimmende Messplattform, die autonom oder von einem Piloten am Ufer gesteuert Messungen in der Flachwasserzone durchführen kann. Die rund 300 Kilogramm schwere Messplattform wird während der Pausen zu besichtigen sein.

Die ökologischen Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Uferzone werden in den Vorträgen von Prof. Dr. Karl-Otto Rothhaupt vom Limnologischen Institut der Universität Konstanz und von Dr. Klaus van de Weyer, einem international anerkannten Experten für Unterwasserpflanzen, ausführlich diskutiert.

Zu den eingeladenen Zuhörern zählen auch die assoziierten Partner, neben dem Regierungspräsidium Tübingen vor allem die Gemeinden Hagnau und Kressbronn, auf deren Gebiet Uferrenaturierungen durchgeführt wurden beziehungsweise zukünftig werden.

Der Vortragsteil endet am Nachmittag mit der Vorstellung der Handlungsempfehlungen durch Hilmar Hofmann und einer abschließenden Diskussionsrunde aller Projektpartner, die von Dr. Berenike Meyer von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz geleitet wird.

Hinweis an die Redaktionen:
In den Pausen stehen 17 Poster-Präsentationen bereit. Außerdem können die autonome Messplattform „Hydrocrawler“ und weitere Messgeräte besichtigt werden, die vom Landesamt für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit dem Limnologischen Institut entwickelt wurden.

Helmfried Meinel, Projektleiter Hilmar Hofmann und weitere Projektpartner werden zwischen 12 und 13 Uhr für Kurzinterviews zur Verfügung stehen. Interessierte Medien-Vertreterinnen und -vertreter werden gebeten, sich unter kum@uni-konstanz.de oder + 49 7531 88-3603 anzumelden.

Faktenübersicht:

  • Abschlussveranstaltung für das Projekt „HyMoBioStrategie“
  • Verbundprojekt zu den Auswirkungen der durch die Menschen verursachten Veränderungen in der Uferzone des Bodensees
  • Termin: Mittwoch, 17. Oktober 2018, um 10 Uhr im Kloster Hegne, Hegne, Saal Pirmin
  • Projekt wurde an der Universität Konstanz vom Limnologen Dr. Hilmar Hofmann geleitet und koordiniert
  • Projektlaufzeit vom 1.4.2015 bis 31.12.2018
  • Vorstellung von Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger bei Behörden und Gemeinden.