Ausbau des Brückenmodells in der Bildungsforschung

Presseinformation Nr. 149 vom 24. Oktober 2012

Pädagogische Hochschule Thurgau und Universität Konstanz richten gemeinsame Stiftungsprofessur in der frühkindlichen Bildungsforschung ein


Prof. Dr. Sonja Perren

Die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) und die Universität Konstanz bauen ihr Modell der länderübergreifenden „Brückenprofessur“ weiter aus. Mit der Professur für „Entwicklung und Bildung in der frühen Kindheit“ von Prof. Dr. Sonja Perren wird eine Stiftungsprofessur des Kantons Thurgau zugleich an der deutschen Universität Konstanz wie auch an der Schweizer PHTG angesiedelt. Die Professur wurde im Rahmen des Masterstudiengangs „Frühe Kindheit“, einem gemeinschaftlichen Studienprogramm der PHTG und der Universität Konstanz, errichtet. Sonja Perren erforscht schwerpunktmäßig die soziale Kompetenz, Peer-Beziehungen und die psychische Gesundheit von Kindern, insbesondere im Bereich der Kindertagesstätten und anderer frühkindlicher Bildungseinrichtungen. „Die Deutsch-Schweizer Zusammenarbeit ist sehr bedeutend für meine Arbeit, nicht zuletzt weil die organisatorischen Strukturen der frühkindlichen Bildung und Betreuung in Deutschland und in der Schweiz sehr unterschiedlich sind. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vereinfacht die Durchführung von ländervergleichenden Studien zu den Auswirkungen von strukturellen Unterschieden in der frühkindlichen Bildung“, erklärt Sonja Perren.

„Im Vordergrund meiner Forschung steht die Gruppe in Kindertagesstätten“, erläutert Sonja Perren. Die Entwicklungspsychologin fragt nach den Zusammenhängen zwischen Gruppenstrukturen und der Entwicklung der Kinder: Wie sollte eine Gruppe beschaffen sein, um die Interaktion zwischen Kindern bestmöglich zu fördern? In welchen Gruppenstrukturen entwickeln sich die Kompetenzen der Kinder am besten? Welche Bedeutung haben Spielgruppen und Kindertagesstätten für die gesunde Entwicklung der Kinder? Sonja Perren kombiniert für diese Fragestellungen quantitative und qualitative sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden und arbeitet eng mit Praxispartnern in der Schweiz und in Deutschland zusammen, insbesondere im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit.

Sonja Perrens Brückenprofessur bildet gemeinsam mit der Brückenprofessur von Prof. Dr. Thomas Götz und der Juniorprofessur von Prof. Dr. Sarah Martiny die Fachgruppe Empirische Bildungsforschung der PHTG und der Universität Konstanz. Ihr Lehrangebot umfasst die Bereiche Frühkindliche Bildung, Betreuung und Förderung, Entwicklung sozio-emotionaler Kompetenzen  sowie Forschungsmethoden. Dieses Lehrangebot richtet sich insbesondere an Studierende des Masterstudiengangs „Frühe Kindheit“.

Sonja Perren studierte Kinder- und Jugendpsychologie, Pädagogik und Psychopathologie an der Universität Bern. Nach ihrer Promotion in Psychologie im Jahr 2000 arbeitete sie am Institut Universitaire Kurt Bösch in Sion, Schweiz, an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik und Poliklinik in Basel und am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Von 2005 bis 2012 war Perren als Assistenzprofessorin für Jugendforschung an der Universität Zürich am Jacobs Center for Productive Youth Development tätig.

Weitere Informationen unter www.fruehekindheit.ch und unter www.phtg.ch/studium/master-fruehe-kindheit