Welche Gefahren bringt das Führen eines Vereins mit sich?

Preiswürdige Dissertation über ein praxisrelevantes Thema, das noch nicht im Fokus juristischer Forschung steht

Der Förderpreis der „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“ geht 2015 an den Bonner Strafverteidiger Dr. Dennis Reschke, der an der Universität Konstanz promoviert wurde. In seiner Dissertation zum Thema „Untreue, Bankrott und Insolvenzverschleppung im eingetragenen Verein" beschäftigt sich Dennis Reschke mit Strafbarkeitsrisiken in einem eingetragenen Verein. Dieses Gebiet hat hohe Relevanz für die Praxis, steht aber bisher nicht im wissenschaftlichen Fokus, da sich die juristischen Debatten eher um die Verantwortlichen von Kapitalgesellschaften entfachen. Reschke untersucht, ob und inwieweit in Kapitalgesellschaften entwickelte Strategien auf den eingetragenen Verein übertragbar sind.

Dennis Reschke geht in seiner Promotion denjenigen Risiken nach, die Verantwortlichen von Vereinen drohen, die oftmals als Laien einen eingetragenen Verein führen, der von der Struktur und Anzahl der Mitglieder her einem größeren Unternehmen ähnelt. Reschkes Erkenntnisse bleiben nicht auf die Rechtsform des eingetragenen Vereins beschränkt, sie liefern zudem auch wertvolle Diskussionsansätze für aktuelle Problemfelder des Tatbestands der Untreue gemäß § 266 StGB.

Der anerkannte „Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, der jährlich im Bereich der sozialwissenschaftlichen Fächer vergeben wird, ist mit 3.000 Euro dotiert und wird am Dies academicus vom Rektor der Universität Konstanz, Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, überreicht. Der akademische Feiertag Dies academicus findet in diesem Jahr am 16. Oktober statt.

Die „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“ wurde 1979 als erste Stiftung der Universität von dem Spaichinger Unternehmer Manfred Ulmer unter dem damaligen Rektor Prof. Dr. Horst Sund ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die Förderung besonderer Lehr- und Forschungsaufgaben, des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie von studienergänzenden Veranstaltungen an der Universität Konstanz. Der „Ulmer-Stiftung“ ist es ein wichtiges Anliegen, die positive Entwicklung der Universität Konstanz zu unterstützen. Zusätzlich richtet die Stiftung jährlich ein Regionales Wissenschaftsforum aus, das im Wechsel in Donaueschingen und in Tuttlingen stattfindet.

Neben dem Förderpreis vergibt die Stiftung jährlich zwei weitere Preise, das mit 6.000 Euro dotierte Manfred Ulmer-Stipendium sowie den Tina Ulmer-Lehrpreis, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Beide Preisträger werden im Rahmen des Regionalen Wissenschaftsforums der Stiftung gewürdigt, das dieses Jahr am 13. November im Aesculapium in Tuttlingen ausgerichtet wird.