Informationsstand und Interesse sind größer

Presseinformation Nr. 73 vom 30. Juni 2011

Ergebnisse einer Studienabschlussbefragung an der Universität Konstanz zeigen deutliche Unterschiede zwischen Absolventen und Studienabgängern

Mit welchen Erwartungen an den Studiengang und an die Universität Konstanz haben die ehemaligen Studierenden ihr Studium begonnen? Was waren die Stärken und Schwächen des Studiums, und welche Abläufe stellen (vermeidbare) Hindernisse dar, die zum Studienabbruch geführt haben? Mit diesen Fragen setzte sich das Pilotprojekt „Studienabschlussbefragung“ an der Universität Konstanz auseinander. Die Auswertung der Online-Befragung ergibt ein differenziertes Bild sowohl zum Grad der Zufriedenheit der ehemaligen Studierenden als auch zu entsprechenden Unterschieden zwischen den Absolventen und den so genannten Studienabgängern. Zwei markante Ergebnisse: Zum einen sind beide Gruppen mehrheitlich sehr zufrieden mit der fachlichen Qualität der Lehre. Zum anderen fällt auf, dass die Studienabgänger bei der Aufnahme ihres Studiums an der Universität Konstanz deutlich weniger informiert sind über die Studienanforderungen als die späteren Absolventen.

Aus dem Feedback der ehemaligen Studierenden lassen sich inhaltliche Aussagen zu den Studienbedingungen, der Lehrqualität und dem geplanten beruflichen bzw. universitären Werdegang treffen. Die Studie wird als kontinuierliche Rückmeldung Teil des Evaluationskonzepts im Bereich Studium und Lehre sein. Die Studienabschlussbefragung erfolgt unmittelbar nach dem Abschluss bzw. Abbruch des Studiums, so dass die Erfahrungen aus der Studienzeit in der Regel noch stark präsent sind. Darüber hinaus wird eine Analyse des beruflichen Werdegangs im Rahmen der INCHER-Absolventenbefragung zwei Jahre nach Studienabschluss  durchgeführt.

Als ein Ergebnis der ersten Durchführung, der Befragung der Absolventen und Abgänger des Wintersemesters 2009/2010 und des Sommersemesters 2010, stellt sich beispielsweise heraus, dass die Note der Hochschulzugangsberechtigung der Studienabbrecher um 0,4 schlechter ist als bei den Absolventen. Deutlich wird zudem, dass der Informationsstand vor der Studienaufnahme statistisch gesehen Aussagen über den Werdegang des Studierenden erlaubt: Was die Studienanforderungen betrifft, zeigen sich die Absolventen zu Anfang besser informiert als die Studienabgänger. Unter „Studienabgängern“ versteht die Studie sowohl Hochschulwechsler als auch Studienabbrecher, wobei beide Gruppierungen an anderen Hochschulen bereits einen Abschluss erwoben haben können. Auch die Vorkenntnisse für das Studium erweisen sich bei den Absolventen als ausgeprägter. Außerdem ist das Interesse für ihr Fach bei den Absolventen mit fast 85 Prozent stärker vorhanden als beispielsweise bei den Studienabbrechern mit knapp 68 Prozent.

Bei der Einschätzung der Studienanforderungen gibt es ebenfalls Unterschiede: So halten die Absolventen die Studienanforderungen eher für genau richtig, während sie die Abgänger als zu hoch bewerten. Falsche Erwartungen an das Studium, ein weiteres Ergebnis der Befragung, führen mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Hochschulwechsel: Fehlender Berufs- und Praxisbezug werden genannt. Im Gegensatz dazu spielen die Lebenshaltungskosten bei rund 60 Prozent der Befragten in diesem Zusammenhang keine Rolle, bei mehr als 76 Prozent auch nicht die Frage, ob an einem Studienort Studiengebühren verlangt werden. Einhellig ist neben der mehrheitlichen Zufriedenheit aller Gruppierungen mit der Qualität der Lehre auch die Anerkennung des Engagements der Lehrenden für die Studierenden.

Dass die Universität Konstanz unter ihren Absolventen auf große Zustimmung stößt zeigt der Punkt „Weiterempfehlung“: Rund 83 Prozent geben an, dass sie anderen raten würden, ihr Fach an der Universität Konstanz zu studieren.