Von rechts nach links: Kevin Klarmann, Prof. Dr. Wolfgang Seibel, Preisträgerin Hannah Treis, ... Copyright: Institut der deutschen Wirtschaft
Von rechts nach links: Kevin Klarmann, Prof. Dr. Wolfgang Seibel, Preisträgerin Hannah Treis, ... Copyright: Institut der deutschen Wirtschaft

Für eine bessere Verwaltung

PolitologInnen um Prof. Dr. Wolfgang Seibel erhielten den „Wissenschaftspreis Bürokratie“ für ihre Untersuchung zu Verwaltungsdesaster

Die Gemeinschaftsarbeit des Konstanzer Politologen Prof. Dr. Wolfgang Seibel und seines Teams aus Kevin Klamann und Hannah Treis (heute Hertie School of Governance, Berlin) befasst sich anhand von praktischen Fällen mit den Ursachen von Verwaltungsversagen. Dafür wurde sie am 27. Mai 2019 am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln mit dem „Wissenschaftspreis Bürokratie“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ausgezeichnet. Neben dem Konstanzer Forschungsteam wurde die Arbeit einer Gruppe der Universitäten LMU München, Bochum und Potsdam für ihre Untersuchungen zu der Verwaltung der Migrations- und Integrationspolitik geehrt. Der „Wissenschaftspreis Bürokratie“ ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.

In der Veröffentlichung „Verwaltungsdesaster. Von der Loveparade bis zu den NSU-Ermittlungen“ belegen die drei Konstanzer AutorInnen anhand von Fällen wie den genannten aus den Jahren 2010 beziehungsweise 2000 bis 2007, dass nicht bürokratische Regeln jeweils schuld an Unglücken gewesen seien, sondern bewusste Entscheidungen verantwortlicher Personen, die ihren eigenen Zielen Priorität gegeben hätten. „So populär und zuweilen nachvollziehbar die Kritik an der Bürokratie einerseits ist, so unauflösbar ist andererseits der Zusammenhang zwischen einem demokratischen Rechtsstaat und einer verlässlichen Verwaltung“, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert in seiner Festrede.

Verliehen wird der „Wissenschaftspreis Bürokratie“ seit 2015, gestiftet wurde er von IW-Gründungsdirektor Fritz Hellwig. Die fünfköpfige Jury prämiert Forschungsergebnisse, die dazu beitragen zu verhindern, „dass Regulierungs- und Verwaltungsvorschriften das Marktgeschehen überwuchern“, lautet das Ansinnen des 2017 verstorbenen Stifters, der ab 1967 Vizepräsident der Kommission der Europäischen Gemeinschaft war.

Faktenübersicht:

  • PolitologInnen der Universität Konstanz um Prof. Dr. Wolfgang Seibel erhielten den „Wissenschaftspreis Bürokratie“ “
  • Auszeichnung für Forschung zur Buchveröffentlichung „Verwaltungsdesaster. Von der Loveparade bis zu den NSU-Ermittlungen“
  • Vergeben vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)
  • Mit 5.000 Euro dotiert
  • Auszeichnung wurde am 27. Mai 2019 am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln verliehen.