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Erica Weitzmann
[erica.weitzman@nyu.edu]

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KollegiatInnen
Koordinator
HochschullehrerInnen




Impure Speech: Obscenity and the Real


Projektskizze

Dieses Projekt untersucht die verschiedenen Arten, wie ein sich entfaltender Diskurs des Obszönen im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert das unerkannte Epizentrum für die Debatten über die Rolle wie auch die Grenzen der linguistischen und der ästhetischen Darstellung in der Nachromantik bildet. Besonders berücksichtigt wird dabei die Entwicklung einer selbsternannten realistischen Literatur in Bezug auf die spezielle Dynamik des Zeigens und des Verbergens, die das Obszöne notwendig nach sich zieht. Denn, so wie Freud behauptet, dass die Begierde, die ungesehenen Geschlechtsorgane zu sehen der Ursprung der Zote sei, ist das Obszöne das, was zugleich verdeckt werden muss und allzu offensichtlich ausgestellt wird. Demzufolge stellt das Projekt zuerst die Frage nach der paradoxen Darstellung des Undarstellbaren, verstanden als Formen eines Überschusses an Präsenz in einer als gegenständlich erachteten Sprache. Entgegen der gängigen Beschreibung wird argumentiert, dass es nicht so sehr der Fall ist, dass das Obszöne plötzlich anfängt, in der Literatur dargestellt zu werden, sondern vielmehr, dass die Darstellung selbst anfängt, als obszön zu erscheinen, indem sie es angeblich ermöglicht, das Drängen des „Realen“ in der Sprache zu durchbrechen. Dadurch wird das Obszöne sowohl zur Apotheose des realistischen Programms als auch zu dem, was dessen Prämissen von Anbeginn unterminiert.