Philippe
Weber
Fallgeschichten.
Sexualpathologie und Homosexualität, 1869-1914
Projektskizze
Die sexualpathologische
Konstruktion einer homosexuellen Persönlichkeit war an das Narrativ
der Fallgeschichte gebunden. Das Dissertationsprojekt untersucht das Handlungsschema
und die Darstellungsform der sexualpathologischen Fallgeschichte sowie
die Untersuchungspraxis, welche dieses Narrativ anleitet.
Für die Zeit zwischen 1869 und 1900 stehen das homosexuelle Individuum
und dessen Krankheit im Vordergrund. Es werden drei Erzählformen
unterschieden: Erzählungen über Gefallene, Degenerierte und
Missgeburten.
Um 1900 erhalten die Fallgeschichten einen verstärkten biopolitischen
Sinn. In den Fallgeschichten erscheint der / die Homosexuelle als Angehöriger
einer gesellschaftlichen Gruppe. Erzählt werden entweder Geschichten
über unterdrückte oder über bedrohende Homosexuelle
Die
Dissertation wird betreut von Prof. Dr. Philipp Sarasin, Universität Zürich
(www.fsw.unizh.ch ) und Ulrich Bröckling.
Vorträge,
Veröffentlichungen, Lehre
Lectures, Publications, Teaching
Vorträge
Lectures
„Frauenbewegung und Homosexualität,“ Schweizer Historikerinnentagung,
Februar 2002
„Ein Anhang im ‚Sexualleben unserer Zeit’. Iwan Bloch
und die Homosexualität,“ Graduiertentagung „Die Figur
des Dritten“, Universität Konstanz, Januar 2004
„Sexualpathologie und Homosexualität,“ Kolloquium der
Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Universität
Zürich, Juni 2004
„Fallgeschichten,“ Vorlesungsreihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“,
Universität Hamburg, Oktober 2004
„Schwellen der Wissenschaftlichkeit“, Tagung „Narrative
der Humanwissenschaften“, Universität Konstanz, Juni 2005
„Third Sexes“. Tagung „Configurations of the Third“,
University of Cambridge, 31. August 2005
Veröffentlichungen
Publications
Mitherausgeber: Wissen.
Erzählen. Narrative der Humanwissenschaften, Transcript, erscheint
März 2006
„Schwellen der Wissenschaftlichkeit“, in: Wissen. Erzählen.
Narrative der Humanwissenschaften, Transcript, erscheint März 2006
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