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S. 21

»...ohne sich zu verlaufen.«

Die Webdokumentation können Sie auf unserer Jubiläums-Website abrufen:

– uni.kn/50jahre/unikon/filme

bildet demnach ein Netzwerk von Informationen ab.

Der Benutzer, der sich durch diese Struktur bewegt,

folgt einzelnen Handlungssträngen, die er selbst

wählt – das heißt, die Dokumentation folgt keinem

durchgängig linearen Narrativ. Medien wie Audio,

Bild, Ton und Texte verschmelzen in einer netz­

artigen Erzählstruktur.

Für den inhaltlichen Aspekt der Webdokumenta-

tion war die AG Medienwissenschaft zuständig. Um

einem roten Faden zu folgen, verständigte man sich

darauf, sich an baulichen Gegebenheiten der Cam-

pus-Universität zu orientieren. Start- und Endpunkt

aller Bewegungen durch die Universität ist nun das

Foyer, und von dort aus können verschiedene Touren

unternommen werden, die sich am Tagesverlauf aus-

richten.

Abhängig von der gewählten Tageszeit gibt es ver-

schiedene Auswahlmöglichkeiten, von den Tiefen

der „Katakomben“ bis über die Dächer der Univer-

sität. In der Mittagssequenz kann der Besucher

etwa zur Mensa gehen oder in die Arche. Morgens

gibt es die Bienenstöcke und den Botanischen

Garten zu entdecken, abends kann durch das Te-

leskop der astronomischen Interessensgruppe AI-

GUK einen Blick auf die Sterne geworfen werden.

Fünf unterschiedliche Touren wurden so entworfen,

wobei die Studierenden, die am Projekt beteiligt wa-

ren, versucht haben, Orte zu entdecken, die nicht

unbedingt immer wahrgenommen werden. Sie seien

„in verschiedenste Orte ein- und abgetaucht, die man

nicht kennt oder leicht übersieht“, wie es Veronika

Pöhnl formuliert, die das Projekt von Seiten der Medi-

enwissenschaften aus betreut hat. In klassisch doku-

mentarischer Weise wurde dabei gefilmt, und es wur-

den Infotexte erstellt, die der „Wanderer“ nun nach

Belieben (oder um in der Fachsprache zu bleiben: „on

demand“) abrufen kann. Selbst das Audioformat wur-

de kreativ bedient, indem eigene Musik komponiert

wurde und von Studierenden, die in Bands spielen,

Songs beigesteuert wurden.

Was sich jetzt angenehm locker anschauen lässt

und damit auch den Spaß am Projekt mit trans-

portiert, war nicht nur auf Seiten der Studierenden

der Medienwissenschaften – die oft genug auch die

Videoausrüstung zu schleppen hatten – ein Kno-

chenjob. Auch die Informatik-Studierenden waren

gefordert, die in unzähligen Treffen das Projekt

mit den Medienwissenschaftlern abgestimmt und

letztlich technisch realisiert haben.

Oliver Barwig hatte im Rahmen der Ausstellung „Tell

Genderes“ zum ersten Mal mit der Webdoku-Software

Klynt gearbeitet, die sich seiner Ansicht nach optimal

eignet, weil sie einen intuitiven Umgang ermöglicht.

In Workshops wurden die Grundlagen des Tools ver-

mittelt, da der Anspruch bestand, möglichst viel den

Studierenden aus der Medienwissenschaft selbst an

die Hand zu geben. Was sich daraus entwickelte, war

ein gutes Wechselspiel, wobei die Informatik-Stu-

dierenden manches auch noch zusätzlich umsetzen

konnten, was das Tool nicht bereithielt. „Kommuni-

kation ist in so einem riesigen Projekt extrem wich-

tig“, ist ein Satz, der in dieser oder ähnlicher Form von

Veronika Pöhnl und Oliver Barwig öfter zu hören ist.

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