Die Quellengruppe der gegenständlichen Symbole besitzt traditionell in der Mediävistik einen besonderen Stellenwert. Dies liegt an der mangelhaften Textbasis für das Frühmittelalter, an der hohen Bedeutung nonverbaler Kommunikation und am Symbolreichtum im Mittelalter. Spezielle Hilfswissenschaften haben sich zur Erforschung gegenständlicher Symbole wie Wappen und Siegel gebildet. Auch in der Neuzeit finden gegenständliche Symbole weite Verbreitung, nicht nur in autoritären Systemen, sondern auch in Demokratien. Die Historikerin Elisabeth Fehrenbach hat für das Zeitalter des Nationalstaates eine allgemeine Symbolik in Flaggen, Hymnen, Nationaldenkmälern aufgezeigt. Symbole erfahren Bedeutungsverschiebungen und sind oft mehrdeutig. Diachron, also entwicklungsgeschichtlich, und synchron, also zeitgleich, muss man die unterschiedliche Verwendung und Bedeutung von Symbolen berücksichtigen und interpretieren. Die Relevanz gegenständlicher Symbole lässt sich am Streit um sie ablesen. |
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