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1. Warum werden Übersetzungen oft angegeben? Wissenschaft vollzieht
sich in einem internationalen Diskussionszusammenhang und auch in verschiedenen Sprachen. Früher hatte man es besser, da war Latein die Sprache der Wissenschaft. Heute wird in unzähligen Sprachen publiziert und diskutiert,
was zu Einschränkungen der Verbreitung bzw. Rezeption wissenschaftlicher Arbeiten führt. Deshalb wird vieles übersetzt. Da aber eine Übersetzung eine eigenständige bedeutsame Leistung darstellt und da dadurch der
Sinngehalt eines Textes immer auch modifiziert wird, liegt es nahe, einerseits die geistige Leistung zu honorieren, andererseits präzise darauf aufmerksam zu machen, in welcher konkreten Abwandlung ein Text rezipiert wurde.
Dies liegt um so näher, je mehr Übersetzer einen Titel sonst noch übertragen haben. Denken Sie vielleicht an die unzähligen Übersetzungen antiker Autoren. Deshalb werden Übersetzungen häufig, aber nicht immer, angegeben.
Doch gibt es viele Autoren, die Übersetzungen nur angeben, wenn ihnen diese besonders wichtig erscheinen, wenn es etwa um Kulturkontakt geht oder Rezeption oder Texttraditionen, in denen auch einzelne Übersetzungen thematisiert
werden. Bei der professionellen Übersetzung neuerer Texte wird häufig von der Angabe des Übersetzers auch abgesehen, wenn die oben genannten Gründe für die Nennung nicht dringlich erforderlich erscheinen lassen. Es gibt in dieser
Frage also weite Spielräume. Bequemlichkeit sollte jedoch kein tragender Grund sein. |