4.3.2.11

Es ist an anderer Stelle schon angedeutet worden, daß Trennungszeichen zu Elementen der Titelangabe werden. Da sie in den zitierten Werken meist nicht vorkommen, gibt es hier recht weite Gestaltungsräume, die sich einerseits in der Wahl der Trennungszeichen, anderereits im Satz niederschlagen.

1. Trennungszeichen

2. Satz

1. Trennungszeichen
Die Elemente der Titelangabe werden im großen und ganzen meist durch

  • Doppelpunkt   :
  • Semikolon   ;
  • Komma  , 
  • Punkt    .  

voneinander getrennt.

Angesichts der durch den Sinn der Zeichen ja bereits eingeschränkten Wahlfreiheit wäre vielleicht nur darauf hinzuweisen, dass das Komma nicht vorschnell an zu vielen Stellen eingesetzt werden sollte.

Ein Beispiel, warum das so ist:

Nehmen Sie folgenden erdachten Titel:

Wolfgang Ruprecht: Franz. Wien – Köln – Frankfurt 1993

Da ist einem geübten Leser jedes Element klar.
Setzen Sie nun Kommas und stellen Sie (für das Literaturverzeichnis) noch den Nachnamen vor, sieht das ganze so aus:

Ruprecht, Wolfgang, Franz, Wien, Köln, Frankfurt 1993

Diese Angabe ist nicht mehr eindeutig zu entschlüsseln, man weiß nicht mehr, wo der Titel beginnt und endet. Von daher macht es Sinn, Zeichen mit einem spezifischeren Gehalt auch tatsächlich einzusetzen.

2. Satz
Gerade Freunde des Kommas neigen häufig dazu, mögliche Zweideutigkeiten, die sich aus dessen Verwendung ergeben, durch einen aufwendigeren Satz aufzufangen.

Üblich sind dabei vor allem:

- K
APITÄLCHEN oder Kursive für den Autor
- Kursive oder "Anführungsstriche" für den Titel
- diverse (weitere) Kombinationen

Wolfgang Ruprecht, Franz, Wien – Köln – Frankfurt 1993
W
OLFGANG RUPRECHT: Franz, Wien – Köln – Frankfurt 1993
W
OLFGANG RUPRECHT, Franz, Wien – Köln – Frankfurt 1993
Wolfgang Ruprecht, Franz, Wien – Köln – Frankfurt 1993
Wolfgang Ruprecht, "Franz", Wien – Köln – Frankfurt 1993
W
OLFGANG RUPRECHT,  "Franz", Wien – Köln – Frankfurt 1993
W
OLFGANG RUPRECHT,  "Franz ", Wien – Köln – Frankfurt 1993

Was soll man davon halten?

1. Zunächst wird man feststellen, dass es optisch teilweise sehr ansprechende Lösungen gibt, die Autor und Leser erfreuen und daher sehr zu begrüßen sind.
2. Manches wird man hingegen je nach individuellem Geschmack für manieriert, für überzogen halten und ablehnen.
3. Auf jeden Fall aber wird man feststellen können, dass es sich um einen zusätzlichen Aufwand handelt, der bei Verwendung verschiedener Trennungszeichen vermeidbar ist und dass man die gesparte Zeit sehr gut auf die inhaltliche Arbeit verwenden kann.

In Anlehnung an das bewährte Lateinmerksprüchlein kann man vielleicht als Leitlinie formulieren:

    ‘So schön wie nötig, so zeitsparend wie möglich.’

Aber warum nicht auch?

    ‘So schön wie möglich, so zeitsparend wie möglich.’