4.3.2.3

Das Wissen um den Titel der Publikation ist für das Auffinden derselben oft unerlässlich, immer aber hilfreich. Er wird deshalb stets angegeben.

1. Was gehört zum Titel? Und wie gibt man ihn dann an?

2. Wie kann man kürzen?

3. Muss man den Satz imitieren? Und die Groß- und Kleinschreibung?

4. Trennungszeichen zwischen Autor, Titel, Ort und Jahr

1. Was gehört zum Titel? Und wie gibt man ihn dann an?

Einige Beispiele können die Probleme verdeutlichen.

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Klicken Sie auf das Bild, um die Titelblätter zu sehen. Folgendermaßen kann man das Buch zitieren:

RONALD G. ASCH: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640 (Norm und Struktur, Bd. 3), Köln Weimar Wien 1993.

Man erkennt: Zentral sind die Angaben auf dem Titelblatt, also
Titel (Der Hof Karls. von Enland) und
Untertitel (Politik, Provinz und Patronage 1625-1640).

 

Nicht zum Titel der Arbeit gehören der Titel und Herausgeber der Reihe, auch nicht der Verlag, die Verlagsorte oder das Erscheinungsjahr.

Obschon nicht zum Titel gehörig, werden Mitarbeiter, wenn sie genannt werden, meist gleich im Anschluß an den Titel aufgeführt.

Fellner, Thomas: Die österreichische Zentralverwaltung. I. Abteilung. Von Maximilian I. bis zur Vereinigung der österreichischen und böhmischen Hofkanzlei (1749), Bd. 2, Aktenstücke 1491-1681, [...] bearb. und vollendet von Heinrich Kretschmayr (Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs, 6), Wien 1907.

Vergleiche auch: Mitarbeiter von Herausgebern.

2. Wie kann man kürzen?
Oft sind Titel und Untertitel extrem lang, zumal bei Drucken aus der Frühen Neuzeit. Es gibt jedoch auch immer wieder Tagungsbände, die auf der Titelseite genau mitteilen, an welchem Tag die Tagung begann und endete.

Zu bedenken bleibt dabei stets, daß es um die Identifizierbarkeit und um möglichst umfassende Information über den Inhalt geht. Da kann das genaue Datum je nach Standpunkt wichtig sein oder unwichtig, ebenso zunächst scheinbar überflüssige Details.

Als Tendenz kann man erkennen, dass Historiker hier viel verlangen. Einen Titel von vier oder fünf Zeilen wiederzugeben sollte kein Problem darstellen: 

Beispiel:

Die Relation wird man wohl vollständig erwarten, die Coronatio hingegen eher nicht. Klicken Sie auf die Bilder, um sie in Vergrößerung zu betrachten!

 

Relation

Coronatio

3. Muss man den Satz imitieren? Und die Groß- und Kleinschreibung?
Die beiden letztgenannten Beispiele machen auch klar, dass man den Satz der Titelseite nicht imitiert, sondern soweit möglich ohne Veränderung des Buchstabenbestandes im heute üblichen Schriftsatz wiedergibt.

Dabei gibt man in der Regel auch die Groß- und Kleinschreibung des Titelblattes wieder, auch wenn diese zweifelhaft anmutet.

Die Kapitalisüberschrift hingegen wird in normalen Satz umgesetzt. Aus CORONATIO wird dann Coronatio.

Bei fremdsprachigen Publikationen wird der für Deutsche oft nicht durchsichtige Gebrauch von Groß- und Kleinschreibung regelmäßig zum Problem. Eine wirklich überzeugende und einfache Lösung ist hier nicht in Sicht. Im Zweifel folgt man den jeweiligen Schreibweisen im normalen Satz.

Eine Hilfe gibt oft das Impressum, im Zweifel wären solche Probleme ein weiterer Grund, über einen Auslandsaufenthalt nachzudenken!

Beispiel:

"LAWS OF FORM" wird mit einiger Wahrscheinlichkeit zu "Laws of Form", kann aber auch zu "Laws of form" werden.

 

 

 

Laws of Form 

4. Trennungszeichen zwischen Autor, Titel, Ort und Jahr
Trennungszeichen kommen im Zusammenhang der Titelangabe meist an drei Stellen vor:

  1. Zwischen Autor und Titel.
  2. Zwischen Titel und Untertitel.
  3. Zwischen Titel und den folgenden Angaben.

a. Zwischen Autor und Titel
In diese Fuge wird von den meisten Autoren entweder ein Doppelpunkt oder ein Komma gesetzt. Zu den Vorteilen des Doppelpunktes und zum Satz siehe
Trennungszeichen.

    RONALD G. ASCH: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640 (Norm und Struktur, Bd. 3), Köln Weimar Wien 1993.

    RONALD G. ASCH, Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640 (Norm und Struktur, Bd. 3), Köln Weimar Wien 1993.

b. Zwischen Titel und Untertitel
Steht zwischen Titel und Untertitel kein Satzzeichen, wird in der Regel ein Punkt gesetzt.
Ist ein Satzzeichen vorhanden, wird es meist übernommen.

    RONALD G. ASCH: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640 (Norm und Struktur, Bd. 3), Köln Weimar Wien 1993.

c. Zwischen Titel und den folgenden Angaben
Diese Grenze wird relativ uneinheitlich gehandhabt. Wenn ein Trennungszeichen steht, ist es meist ein Komma, seltener ein Punkt. Oft aber werden noch vor dem Trennungszeichen weitere Elemente untergebracht wie – freilich in Klammern – die Angabe der Reihe oder auch Hinweise auf Mitarbeiter etc.

    RONALD G. ASCH: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640, Köln Weimar Wien 1993 (Norm und Struktur, Bd. 3).

    RONALD G. ASCH: Der Hof Karls I. von England. Politik, Provinz und Patronage 1625-1640 (Norm und Struktur, Bd. 3), Köln Weimar Wien 1993.