Von den bisher genannten Lehrbüchern, die am Geschichtsbegriff und am Geschichtsstudium orientiert sind, unterscheidet sich wiederum, wie oben angesprochen, eine dritte Gattung von Einführungen. Ihr Merkmal ist es, dass sie ihren Gegenstand von den handwerklichen Grundlagen der Geschichtswissenschaft her definiert.

Dabei wird das Gewicht vor allem auf die Quellenkunde und die historischen Hilfswissenschaften gelegt. Ein Klassiker, der während des gesamten Studiums hilfreich ist, ist Ahasver von Brandts ‘Werkzeug des Historikers’. 8 Er beinhaltet eine Auseinandersetzung mit der Thematik der Quellenkritik, also den Fragen: Was ist eine Quelle? Welche Arten von Quellen gibt es? Wie wertet man eine Quelle wissenschaftlich aus?

Außerdem findet man hier eine detaillierte Darstellung der historischen
Hilfswissenschaften angefangen von der Sphragistik (Wappenkunde) über die Paläographie (Schriftkunde) bis hin zur Numismatik (Münzkunde). Auch in dem immer wieder aufgelegten Buch von Egon Boshof, Kurt Düwell und Hans Kloft über die ‘Grundlagen des Studiums der Geschichte’ stehen die handwerklichen Fragen im Mittelpunkt.9

Wappen

Wappen der Stadt München.

Entlang der klassischen epochengeschichtlichen Einteilung von Antike, Mittelalter und Neuzeit erhält der Leser Informationen über die Quellenkunde, die Sachprobleme und die Hilfsmittel der jeweiligen Epoche.

8 Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 12. Aufl., Stuttgart u.a. 1989.

9 Egon Boshof / Kurt Düwell / Hans Kloft: Grundlagen des Studiums der Geschichte, Eine Einführung, 5. Aufl., Köln / Weimar / Wien 1997.