Projekte
           
 

Augenblicklich werden in der AG Neuroethologie 3 Projekte verfolgt:

- Entwicklung eines telemetrischen Systems zur Ableitung neuronaler Signale

- Orientierung bei solitären und gregaren Heuschrecken

- Unterschiedliche sensorische Eingänge bei solitären und gregaren Heuschrecken

 

 

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Entwicklung eines telemetrischen Systems zur Ableitung neuronaler Signale

Seit den ersten Versuchen zum Flug der Heuschrecke in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Ableitung neuronaler Signale eines der Standard-Untersuchungsverfahren (Pabst 1965, Wendler 1974). Ableitversuche am Nerv N1D2, in dem das Axon des pleuralen Flügel-Streckrezeptors entlangläuft, sind z.T schon als Praktikumsversuche für Studenten etabliert. Alle diese Ableitungen wurden und werden bisher jedoch im Präparat vorgenommen: eine Heuschrecke wird betäubt, Kopf, Abdomen und Beine werden abgetrennt, die Heuschrecke aufgeschnitten und die Ableitung durchgeführt (Burrows 1975).

Bei der neuro-sensorischen Ableitung mittels Telemetrie kann das Tier völlig intakt bleiben, die Ableitelektroden werden durch eine Operation in die betäubte und immobilisierte Heuschrecke eingepflanzt und der Sender auf das Pronotum appliziert. Dadurch wird es erstmals möglich sein, den Zusammenhang zwischen sensorischer Aktivität und Flugbewegung in vivo, bei einem frei fliegenden und nahezu völlig unversehrten Tier, zu zeigen. Eine erfolgreiche Etablierung dieser neuen Technik im Rahmen der laufenden Diplomarbeit würde es erlauben, ein besseres und genaueres Verständnis des Zusammenspiels von Muskeln und Nerven im frei beweglichen Tier zu gewinnen. Diese Arbeit konnte erfolgreich beendet werden, näheres hierzu findet sich unter Publikationen.

         
Unterschiedliche sensorische Eingänge bei solitären und gregaren Heuschrecken    
         

Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll untersucht werden, ob und inwiefern sich die Zahl der windsensitiven Haare auf der Stirn bei solitären und gregaren Heuschrecken unterscheidet.

Auch dieses Projekt konnte 2006 erfolgreich abgeschlossen werden, die Zahl der windsensitiven Haare unterschiedet sich signifikant zwischen gregaren und solitären Heuschrecken.

         
     
         
Literatur:        

Burrows, M (1975): Monosynaptic connections between wingstretch-receptors and flight motoneurons. J. Exp. Biol. 62: 189-219

Franz, J (1940): Phasenwechsel und Massenwechsel bei Wanderheuschrecken. Ztschr. angew. Ent. 26: 64-673

Ferenz, H-J. (1989): Neue Wege zur Heuschreckenbekämpfung - Beeinflussung der Gregarisation von Wanderheuschrecken durch Pheromone. Mitt. dtsch. Ges. allg. angew. Entomol. 7: 141-145

Pabst, H. (1965): Elektrophysiologische Untersuchung des Streckrezeptors am Flügelgelenk der Wanderheuschrecke Locusta migratoria. Z. vergl. Physiol. 50: 498-541

Rogers, SM., Matheson, T., Despland, E., Dodgson, T., Burrows, M., & Simpson, SJ. (2003): Mechanosensory induced behavioural gregarization in the desert locust Schistocerca gregaria. J. Exp. Biol. 206: 3991-4002

Wendler, G. (1974): The influence of proprioceptive feedback of the locust flight co-ordination. J.Comp Physiol. 88: 173-200